Wer wissen will, wie es gerade um die AS Monaco bestellt ist, muss nur die Einwechslungen betrachten, die Thierry Henry am Sonntagabend gegen Paris St. Germain vornahm. Er brachte, in dieser Reihenfolge, einen 19-Jährigen, einen 18-Jährigen und einen 17-Jährigen unter anderem für zwei Verletzte - darunter der 19-Jährige.
Es läuft nicht bei Monaco, so viel steht fest. Der Vizemeister ist Vorletzter und hat unter Henry in sechs Pflichtspielen nicht gewonnen, der Kader ist von Verletzungen und Sperren übersäht, und am Sonntag folgte dem bitteren 0:4 gegen Brügge ein 0:4 gegen PSG. Allerdings kam dieses Ergebnis nur zustande, weil Thomas Tuchels auf mehreren Positionen veränderte Elf mit maximal halber Kraft zu Werke ging in diesem "Topspiel".
Cavani trifft dreimal, Neymar schiebt beim Elfmeter ein
Die erste Hälfte dominiert allerdings nicht PSG, sondern der Linienrichter und dessen Fahne: Die beiden Cavani-Tore (4., nach Neymar-Schuss-Vorlage/11., nach Diaby-Vorarbeit) wollte er wegen Abseits nicht geben, Draxlers dafür trotz Abseits schon (45.+2) - bei allen dreien musste ihn der Videoassistent eines Besseren belehren.
Die Monegassen, mit dem 17-jährigen Debütanten Badiashile in der Innenverteidigung, zeigten im Rahmen ihrer Möglichkeiten einen engagierten Auftritt gegen oft sorglose Pariser, die vor allem defensiv früh in den Freundschaftsspielmodus schalteten. Doch der reichte ihnen wie so oft in der Ligue 1: Cavani schloss nach einem schnörkellosen Angriff noch seinen Dreierpack ab (53.), Neymar schob einen von Mbappé herausgeholten Foulelfmeter zum 4:0 ins Netz (64.). Der Rest waren ein paar halbherzige Angriffe und folgenlose Tricks.
Während Monaco jetzt schon fünf Punkte Rückstand aufs rettende Ufer hat, liest sich die PSG-Bilanz so: 13 Spieltage, 13 Siege, 13 Punkte Vorsprung.