Mit einem starken Freistoß hatte Kapitän Daniel Gleiber im Hinspiel das 1:1 für die Mainzer gerettet - und auch im Rückspiel sollte sich der 18-Jährige zum Held des Tages aufschwingen, doch der Reihe nach. Personell hatte FSV-Coach Benjamin Hoffmann gegenüber dem Hinspiel drei Wechsel vollzogen: Marincau (nach auskuriertem Magen-Darm-Virus), Müller (nach Rückenproblemen) und Toure spielten anstelle von Ugljanin, Martinovic und Wiesnet. Darüber hinaus agierten die Rheinhessen mit einer Dreier- respektive Fünferkette anstatt einer Viererreihe.
Atmosphärisch war zwar nicht viel geboten, da die Partie zwar in Mainz, allerdings ohne Zuschauer stattfand. Der Grund: Minsk hatte Heimrecht, durfte aufgrund des Ukraine-Kriegs und der daraus resultierenden UEFA-Bestimmungen aber nicht in Belarus antreten. Also wurde entschieden, das Rückspiel in Mainz, aber eben ohne "Heimfans" auszutragen.
Kljajic steht goldrichtig
"Mit einer durchschnittlichen Leistung werden wir gegen Minsk nicht weiterkommen", hatte Hoffmann vor der Partie eindringlich gewarnt und dürfte sich anschließend bestätigt gefühlt haben. Minsk erwies sich nämlich als knifflige Aufgabe, dennoch gingen die 05er dank Kljajics Torriecher nach etwas mehr als einer halben Stunde in Führung: Nachdem Amann am Aluminium gescheitert war, stand der Deutsch-Kroate goldrichtig und staubte konsequent ab (33.).
Die hatte aber nicht allzu lange Bestand, denn den Belarussen gelang noch vor dem Pausenpfiff der Ausgleich. Budko zeichnete für diesen verantwortlich, er profitierte dabei aber von einem Lapsus des Mainzer Schlussmanns Zuther. Nach dem Seitenwechsel sollten lange Zeit keine weiteren Treffer fallen, wenngleich die Rheinhessen energisch agierten.
Gleiber in der Nachspielzeit
Die Mainzer waren über das gesamte Spiel hinweg die bessere Mannschaft, hatten auch deutlich mehr Abschlüsse (13:5) - neunmal ging der Ball ans Tor, einmal wurde der Pfosten getroffen (Amann, 33.). Minsk wiederum verteidigte dicht gestaffelt im 4-5-1 - und war sehr destruktiv unterwegs, zeigte sich aber bei den seltenen Angriffen auch durchaus torgefährlich. Als es dann schon nach Verlängerung roch, trat Gleiber auf den Plan. In der vierten Minute der Nachspielzeit veredelte er ein feines Zuspiel von Marincau im Netz und führte sein Team in die Play-offs.
In den Play-offs der UEFA Youth League geht es damit für die 05er am 6. oder 7. Februar vor heimischer Kulisse gegen ein Team aus der Gruppenphase weiter.