Gladbachs Coach Andre Schubert richtete seine Mannschaft nach dem 1:0 im DFB-Pokal gegen Regionalligist Drochtersen/Assel sehr offensiv aus. In der Dreierkette verteidigte Elvedi, auf den Außenbahnen im Mittelfeld wirbelten dieses Mal Johnson und Herrmann. Mit Stindl, Hazard und Raffael bot Schubert drei weitere Offensivkräfte auf.
Berns Trainer Adi Hütter hatte vor der Partie mit einem Fußballwunder geliebäugelt: "Vielleicht machen wir das Unmögliche möglich", sagte er nach dem 1:3 im Hinspiel. Die Generalprobe gegen Aufsteiger Lausanne war mit einem 7:2-Kantersieg geglückt.
Und tatsächlich begannen die Young Boys weitaus forscher und mutiger als im Hinspiel. Die Schweizer attackierten Borussias Abwehrspieler recht früh, offenbarten aber schon früh erhebliche Lücken. Und Gladbach wusste diese zu nutzen: Raffael bot sich eine erste Großchance, er scheiterte am Außenpfosten (4.). Kurz darauf machte es Hazard besser: Nach Zuspiel von Raffael umspielte der Belgier Berns Keeper Mvogo und schob ein - 1:0 (9.).
Bern spielte zwar unvermindert nach vorne, fand aber nie ein Mittel, um Schuberts Deckung in Verlegenheit zu bringen. Und im Mittelfeld und der Abwehr leisteten sich die Schweizer immer wieder eklatante Fehler. Gladbach spielte - angetrieben vom überragenden Raffael - schnörkellos nach vorne und kam bald zu weiteren Chancen: Johnson scheiterte alleine vor Mvogo an ebendiesem (21.).
Trotzdem räumten die Fohlen noch vor der Pause die letzten Zweifel am Einzug in die Königsklasse aus. Immer wenn Gladbach das Tempo forcierte, waren die Gäste in der Defensive überfordert. Und Schuberts Team spielte mitreißenden Offensivfußball. Diesen krönte Raffael vor dem Seitenwechsel mit zwei Toren - 3:0 (33., 40.).
Cl-Quali, Play Off
Hazard und Raffael - das Traumpaar
Die zweiten 45 Minuten nutzte Gladbach zum Schaulaufen. Bern war auch nach Wiederbeginn nicht auf der Höhe. Zwar vergab Stindl sechs Minuten nach dem Seitenwechsel eine Großchance zum vierten Treffer, dennoch war es nur eine Frage der Zeit, ehe dieser fiel. Nach gut einer Stunde war es so weit: Raffael legte - wenngleich aus Abseitsposition - im Strafraum quer, Hazard drückte die Kugel über die Linie (64.).
Die Gäste waren nun demoralisiert und hatten nichts mehr entgegenzusetzen, die Partie war längst entschieden. Trotzdem sahen die 43.302 Zuschauer im Borussia-Park noch drei Tore: zunächst den Treffer von Raffael, der den Ball im Fünfmeterraum verwertete - 5:0 (77.). Wenig später glückte Bern das Ehrentor: Ravet zimmerte die Kugel aus der zweiten Reihe formschön in den Winkel (79.). Den Schlusspunkt setzte jedoch Hazard, der nach Vorlage von Korb das halbe Dutzend vollmachte und den ersten Treffer erzielte, an dem Raffael nicht direkt beteiligt war (84.).
So kann Gladbach mit Rückenwind dem Bundesligaauftakt am Samstagabend (18.30 Uhr) gegen Bayer Leverkusen entgegengehen.