Gladbachs Trainer Marco Rose tauschte nach dem 3:1-Sieg in Mainz einmal: Für den zuletzt starken Benes (kicker-Note 2, Bank) begann Embolo, der wie am 1. Spieltag gegen Schalke auf der Zehn agierte. Dadurch rückte Neuhaus auf die Sechserpositionen. Der gegen Mainz wegen Übelkeit früh ausgewechselte Elvedi wurde rechtzeitig wieder fit und stand ebenfalls in der Startelf.
Leipzigs Coach Julian Nagelsmann wechselte nach dem 2:1-Erfolg gegen Frankfurt auf drei Positionen: Für Mukiele, Demme und Nkunku (alle Bank) begannen Laimer, Kampl und Forsberg. Upamecano und Augustin waren zwar wieder ins Training eingestiegen, für einen Kaderplatz reichte es allerdings noch nicht.
Viel Taktik, wenig Chancen
Der erste Durchgang war geprägt von vielen Zweikämpfen und Fouls (9:9). Bereits zur Pause zeigte Schiedsrichter Sven Jablonski drei Gelbe Karten. Der taktisch geprägten Partie fehlte es an Spielfluss, was möglicherweise in der taktischen Grundausrichtung beider Teams begründet lag. Beide Trainer wichen von ihrer üblicherweise präferierten Formation ab: Gladbach agierte im 4-2-3-1 statt im 4-4-2, Leipzig im 4-2-2-2 statt im 3-5-2.
Der 3. Spieltag
Gladbach war in der ersten Hälfte das engagiertere Team, ließ vor dem Kasten aber die nötige Präzision vermissen. Innerhalb von zwei Minuten verzogen Plea und der umtriebige Embolo aus vielversprechenden Positionen (10., 11.). Die beste Chance vergab danach Plea, der am Ende einer feinen Flachkombination an Gulacsi scheiterte (32.).
Werner eiskalt
Die bei Gladbach fehlende Konsequenz vor dem Kasten rächte sich, denn Leipzig zeigte, wie es besser geht: Mit der ersten nennenswerten Tormöglichkeit erzielte Werner die Führung. Nach einem doppelten Doppelpass mit Forsberg blieb der deutsche Nationalspieler vor Sommer cool und traf per Tunnel zum 1:0 (38.). Weil Sabitzer (41.) und Plea (44.) zu zentral zielten, ging es mit dem Stand in die Pause.
Roses Halbzeitplan wurde nach Wiederanpfiff schnell über den Haufen geworfen. Bereits in der 48. Minute erhöhte Leipzig auf 2:0: Nach erneutem Kampl-Ballgewinn (diesmal gegen Johnson) gelangte die Kugel über Forsberg und Poulsen zu Werner, der Elvedi überlief und frei vor Sommer die Nerven behielt - 2:0.
Viele Zweikämpfe: Marcus Thuram (li.) und Ibrahima Konaté kommen jeweils nicht an den Ball heran. imago images
Zwei Tore und Fast-Ausgleich in der Nachspielzeit
Danach erhöhte Gladbach das Risiko. Die Folge: Deutlich mehr Torchancen auf beiden Seiten. Zunächst vergab Poulsen aus der Nahdistanz, weil Sommer stark parierte (52.), dann lenkte Orban eine Lainer-Flanke an die eigene Latte (58.). Nicht das Ende des beidseitigen Chancenwuchers: Weil RB innerhalb kürzester Zeit teils beste Gelegenheiten durch Poulsen (64.), Sabitzer (65.) und Klostermann (66.) liegen ließ, hätte die Borussia fast den Anschluss hergestellt. Doch Embolo zögerte zu lange in ordentlicher Abschlussposition (67.).
Anschließend setzte RB auf defensive Sicherheit, sodass lange Zeit nichts mehr passierte. Doch in der Nachspielzeit überschlugen sich die Ereignisse: Per Kopf verkürzte Embolo nach Freistoßflanke des eingewechselten Benes (90.+1). Kurz darauf verpasste Embolo den Ausgleich per Kopf denkbar knapp (90.+3), ehe Werner den Deckel auf das Spiel setzte: Nach Ginter-Patzer, der die Kugel (unfreiwillig) perfekt in den Lauf von Werner verlängerte, vollstreckte der deutsche Nationalstürmer auch zum dritten Mal eiskalt zum 3:1-Endstand (90.+4).
Gladbachs bittere Serie geht weiter
Somit übernimmt RB mit der Maximalausbeute nach drei Spieltagen für mindestens eine Nacht die Tabellenführung. Für Gladbach geht eine Horrorserie weiter: Seit dem 26. Januar und nunmehr zehn Spielen (0/4/6) sind die Fohlen ohne Sieg im eigenen Stadion. Gegen Leipzig unterlag Gladbach zudem alle vier Heimspiele.
Die Fohlen sind am Samstag (15.30 Uhr) nach der Länderspielpause im rheinischen Derby beim 1. FC Köln gefordert. Leipzig empfängt um 18.30 Uhr den FC Bayern München.