Personal: Die Gastgeber starteten mit vier Umbesetzungen nach dem 0:5 in Leverkusen: Asanin begann für den gesperrten Korell, Demo ersetzte Hausweiler (ebenfalls gesperrt), und auf den Flügeln stürmten Aidoo und van Houdt an Stelle von Korzynietz und Felgenhauer. HSV- Trainer Kurt Jara bot die gleiche Elf auf wie beim 4:0 gegen Köln.
Taktik: Die Borussen präsentierten sich sehr offensiv ausgerichtet: Demo und Ulich interpretierten ihre Aufgaben in erster Linie nach vorne orientiert zur Unterstützung der drei Spitzen, von denen vor allem Aidoo und van Houdt auf den Flügeln häufig rochierten. Ähnlich legte der HSV sein Spiel an, mit Viererkette, aber zwei defensiven Mittelfeld-Leuten (Wicky und Ujfalusi). Sehr flexibel traten die drei Angreifer vor dem zentralen Spielmacher Cardoso auf: Barbarez tauchte wechselweise auf beiden Flügeln und auch im Zentrum auf, ließ sich zudem häufig zurückfallen, Romeo tummelte sich meist in Strafraumnähe, Präger vornehmlich auf der rechten Seite, suchte sich in der Offensive aber auch häufig andere Betätigungsfelder.
Spielverlauf: In der zerfahrenen Partie, die auch unter unmöglichen Bodenbedingungen litt (der Rasen war mal aufgeweicht, mal hart gefroren) erkämpften sich die Gastgeber zunächst Vorteile. Ulich und Demo trieben die Borussen nach vorn, vor allem Aidoo erwies sich als Unruheherd und wurde von Hollerbach nur selten entscheidend gehindert. Beide Teams produzierten in der Spieleröffnung allerdings etliche Fehlpässe, geordneter Aufbau und zündende Ideen blieben selten. Kurios, dass der HSV erst in Unterzahl aufdrehte, mehr Laufbereitschaft zeigte und nun mit größerer Aggressivität die Mehrzahl der Zweikämpfe gewann - freilich ohne Glück im Abschluss.
Fazit: Schmeichelhafter Gladbacher Sieg; zehn Hamburger setzten den Borussen enorm zu und hätten sich einen Punkt verdient. Jörg Stiel Sicherer Rückhalt mit guten Reflexen. Meisterte die wenigen schwierigen Prüfungen in souveräner Manier.
Von Oliver Bitter, Hans-Günter Klemm und Frank Lußem