Gladbachs Trainer Andre Schubert brachte nach der enttäuschenden 0:2-Niederlage in Hannover drei Neue: Stranzl (Knochenhautreizung am Schambein), Johnson (Bank) und Stindl, der aus familiären Gründen frei bekommen hatte, rotierten aus der Startelf.
Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann beließ es indes im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen Hertha BSC bei einem Tausch: Rudy kehrte nach Gelb-Sperre zurück und verdrängte Ochs auf die Bank.
Die Gladbacher hatten zuletzt zwei Gesichter gezeigt: Zu Hause hui, in der Fremde pfui - diesmal präsentierten sich die Rheinländer, es ging ja schließlich vor eigenem Publikum um etwas, mal wieder von ihren Schokoladenseite. Vom Anpfiff weg ergriff die Fohlenelf die Initiative und hatte dabei Glück, dass sie früh in Führung ging: Xhaka spielte einen traumhaften Pass in die Tiefe auf Wendt, der sich haarscharf an der Grenze zum Abseits bewegte und anschließend mit Übersicht flach nach innen passte. Dort wollte Toljan vor dem lauernden Hahn klären, hatte dabei aber Pech, als er den Ball ins eigene Netz beförderte (7.).
Bundesliga, 31. Spieltag
Mit der Führung im Rücken waren die Gladbacher um Tempoverschleppung und Ballbesitz bemüht. Kein leichtes Vorhaben, da die lauffreudige TSG beherzt zur Sache ging und den ballführenden Gegenspieler meist mit zwei Mann anlief. Dennoch zog sich die Schubert-Elf ordentlich aus der Affäre, was auch dem Umstand geschuldet war, dass die Hoffenheimer offensiv hinter ihren Möglichkeiten zurückblieben und im Durchgang eins im Grunde nur einmal wirklich gefährlich vor Sommer auftauchten (Uth, 21.).
Weitaus gefährlicher traten da schon die Gastgeber auf, die mehrfach vielversprechend vor Baumann auftauchten, zunächst aber mit ihrer Chancenverwertung hadern mussten. Xhaka rutschte aus (39.), Nordtveit köpfte völlig freistehend rechts vorbei (41.) und Hahn traf nur den linken Pfosten (42.). Fast mit dem Pausenpfiff fiel das 2:0 dann doch: Nach Xhakas Zuckerpass scheiterte Raffael per Schrägschuss zunächst noch an Baumann, doch Hahn setzte nach, eroberte das Leder robust - er traf sowohl Baumanns Hand als auch den Ball - und bediente dann Dahoud, der auf 2:0 stellte (45). Baumann reklamierte sofort, weil er ein Foul an sich geahndet haben wollte. Vergeblich, Schiedsrichter Robert Hartmann gab den Treffer und bat umgehend in die Pause. Problematisch dabei war zudem, dass in der Entstehung des Treffers eine klare Abseitsstellung von Traoré übersehen worden war.
Elvedis Fehler beendet Gladbacher Rekord-Träume
Verfolgungsjagd: Hoffenheims Amiri im Duell mit Raffael (re.). Getty Images
Unabhängig davon, wie die Tore zustande gekommen waren, die Führung war ob der klaren Überlegenheit der Gladbacher verdient. Und auch nach dem Seitenwechsel hatte es zunächst den Anschein, als würde sich an den Kräfteverhältnissen nur wenig ändern. Zumindest setzte Traoré mit einem ansatzlosen Schuss, den Baumann nur unter großer Anstrengung abwehrte (51.), das nächste Ausrufezeichen. Doch dann brachten sich die Fohlen selbst in Not: Elvedis kapitaler Fehlpass landete bei Volland, der daraufhin Kramaric im Zentrum bediente. Der Kroate bedankte sich und schob locker zum Anschluss ein (54.). Damit war klar, dass die Borussia ihren Uralt-Rekord von fünf Zu-Null-Heimspielen in Folge aus der Saison 1975/76 nicht einstellen würde.
Die Schubert-Elf reagierte auf das 1:2 mit einer Tempoverschärfung und kam in der Folge rasch zu einigen exzellenten Torchancen: Wendt entpuppte sich als "Chancentod", als er den völlig blank aus elf Metern im Grunde zurück zu Baumann schob (58.). Der 1899-Schlussmann war dann auch noch bei Dahouds Schlenzer aus der zweiten Reihe zur Stelle (59.), ehe er sich dann doch erneut geschlagen geben musste: Ein leichtfertiger Ballverlust von Strobl leitete im Grunde die Vorentscheidung ein. Der zukünftige Gladbacher verlor das Leder an Dahoud, der wiederum sofort den Pass in die Gasse auf Hahn spielte. Dieser startete aus abseitsverdächtiger Position, hatte freie Bahn und stellte dann souverän auf 3:1 (61.).
Nagelsmann versuchte danach zwar noch, das Ruder herumzureißen und brachte im Laufe der Zeit Schwegler (62., für Polanski), Vargas (67., für Uth) und Ochs (74., für Amiri), die Niederlage war da aber schon in Stein gemeißelt. Die Gladbacher ließen sich nämlich nicht mehr aus der Fassung bringen und brachten den Dreier letztlich unter Dach und Fach.
Beide Mannschaften sind am kommenden Spieltag samstags gefordert: Mönchengladbach steht dann das schwere Auswärtsspiel beim FC Bayern München bevor, die Hoffenheimer empfangen zur gleichen Zeit den FC Ingolstadt - Anpfiff ist um 15.30 Uhr.