Auf Seiten von Borussia Mönchengladbach veränderte Ewald Lienen sein Team auf zwei Positionen nach der 1:4 -Pleite in Freiburg vor drei Wochen. Für den verletzten Torhüter Stiel (Innenbandteilriss im Knie) stand Ersatzkeeper Melka zwischen den Pfosten. Zudem spielte van Hout für Demo. Ebenfalls zwei Änderungen bei Eintracht Frankfurt: Für Günther spielte im Vergleich zum 0:0 gegen Hertha BSC am 4. Spieltag Kreuz, während Ex-Nationalspieler Andreas Möller in seinem ersten Spiel nach seinem Comeback für Jones in die Mannschaft kam. Der Routinier sollte als Schaltzentrale zwischen Mittelfeld und Angriff fungieren.
Die Eintracht bestimmte in der Anfangsphase die Partie, weil die Borussia zu nervös und fahrig wirkte. Die Hessen kontrollierten die Partie dagegen mit ruhigem und bedachtem Aufballspiel, und hatten durch einen Freistoß-Lattentreffer von Skela bereits nach vier Minuten eine exzellente Gelegenheit. Die Gladbacher waren zwar bemüht, bei Ballbesitz das Tempo zu erhöhen, machten dabei aber zu viele Fehler bei der Spieleröffnung. Somit war die Führung der Eintracht nach gut einer Viertelstunde nicht unverdient. Torhüter Nikolov schlug das Leder in die gegnerische Hälfte zu Kreuz, während die gesamte Deckung der Lienen-Schützlinge auf Abseits spekulierte. Aber lediglich ein weit ab vom Geschehen zurücklaufender Frankfurter befand sich im Abseits, so dass Pletsch entscheidende Schritte verlor, um seinen Gegenspieler am Abschluss zu hindern. So konnte Kreuz im Strafraum abziehen und überwand mit seinem Linksschuss Melka, der den Ball nicht mehr entscheidend ablenken konnte (17.). Auch in der Folge gelang es den Borussen nicht, die Partie gegen die kompakte Abwehr der Hessen unter Kontrolle zu bringen. Nach einer halben Stunde hatten sich die Gladbacher noch nicht eine gute Gelegenheit erspielt. Zu allem Überfluß schlug auch noch das Verletzungspech knallhart zu: Erst schied Pletsch mit Verdacht auf Adduktorenabriss aus, dann musste auch noch van Hout nur eine Minuten später mit einer Jochbeinverletzung ausscheiden. Noch vor der Pause versuchte Lienen mit der Hereinnahme von van Lent und Kirch die Offensive zu verstärken. Das Pfeifkonzert zur Halbzeit der Fohlenanhänger konnten sie aber nicht verhindern.
Mit erhöhtem Engagement versuchten die Gladbacher gleich nach Wiederbeginn, die Hessen unter Druck zu setzen. Mit dem Erfolg, dass die Fohlenelf nach über 50 Minuten zumindest die erste gute Möglichkeit des Spiels hatte. Kolkka zog aus circa 18 Metern ab, Nikolov ließ den Ball nach vorne prallen, doch Cipi klärte in höchster Not vor van Lent. Dennoch tat sich die Borussia weiterhin schwer gegen die gute Defensive der Eintracht, die zudem gelegentlich gefährliche Konter setzte. Der Anfangselan der Lienen-Elf verpuffte gegen Mitte der zweiten Hälfte zusehends. Zwar waren Ketelaer und Co. weiterhin um Linie bemüht, doch das Verteidigungsbollwerk der Frankfurter verhinderte aufmerksam gute Chancen. Verletzungspech dann auch bei den Reimann-Schützlingen: Cha musste durch Frommer ersetzt werden. Erst in der Schlussviertelstunde gelang es der Borussia zeitweise, druckvolle Angriffe zu initiieren. Van Houdt und Strasser verfehlten das Tor von Nikolov nur knapp. In den letzten Minuten konnte die Frankfurter Abwehr die Offensivaktionen aber wieder eindämmen. Henning Bürger, gerade erst eingewechselt, besorgte bei einem Konter in der 89. Minute sogar die endgültige Entscheidung.
Auch wenn die Borussia in der zweiten Hälfte deutlich mehr Bemühungen zeigte als im desolaten ersten Abschnitt, geht die Niederlage in Ordnung. Denn bis auf wenige Ausnahmen stand die Abwehr der Frankfurter über die 90 Minuten sehr sicher. Zudem gelang es den Hessen immer wieder über Skela und Möller zu Entlastungsangriffen zu kommen.