Gladbachs Trainer Lucien Favre nahm nach dem 3:2-Heimsieg gegen Hertha BSC drei Wechsel in seiner Startelf vor: In der Abwehr begann Linksverteidiger Wendt für Rechtsverteidiger Korb. Jantschke übernahm die rechte Seite, Alvaro Dominguez rückte nach innen. Zudem ersetzten in der Offensive Traoré und Hrgota den Belgier Hazard sowie den angeschlagenen Kruse ( Kapseleinriss im Sprunggelenk ), der aber auf der Bank Platz nehmen konnte.
Zürichs Coach Urs Meier rotierte im Vergleich zur 1:2-Niederlage beim FC Thun sogar auf vier Positionen: Statt Nef, Alesevic, Kajevic und Chermiti beginnen Kecojevic, Kukeli, Rodriguez und Schönbächler.
Die Gladbacher agierten zunächst abwartend und waren zunächst darauf bedacht, die Züricher nicht ins Spiel kommen zu lassen. Ein Vorhaben, das durchaus aufging. Mit aggressivem Defensivverhalten ab der Mittellinie störte die Borussia das Aufbauspiel des FCZ empfindlich. Es dauerte bis zur 16. Minute, bis ein schlimmer Fehlpass von Elvedi dem Schweden Hrgota ermöglichte, allein Richtung Keeper da Costa aufzubrechen. Doch der Gladbacher vertändelte die Möglichkeit leichtfertig.
Statistik
Mitte der ersten Spielhälfte erhöhte der VfL dann nach und nach das Tempo. Raffael zielte nach Vorarbeit von Traoré noch über das Tor (23.). Pech für Zürich: Bei der Gelegenheit des Brasilianers verletzte sich Kecojevic und musste gegen Cedric Brunner ausgetauscht werden (25.). Eben jeder Brunner war es, der wenig später maßgeblich am Führungstreffer der Fohlenelf beteiligt war: Der Mittelfeldspieler bugsierte beim Versuch, einen Querpass von Hrgota vor dem Strafraum zu unterbinden, den Ball genau in den Lauf von Herrmann, der im Strafraum da Costa stehen ließ und locker ins verwaiste Tor einschob - 1:0 (31.).
Der Treffer zeigte bei den Schweizern Wirkung. Immer wieder ließen sich die Züricher nun von den mit Tempo vorgetragenen Angriffen der Borussia allzu leicht düpieren. Einzig an der Chancenverwertung haperte es: Traoré scheiterte in der 38. Minute am linken Pfosten, Hrgota traf am Strafraumrand bei einem Direktabnahmeversuch in zentraler Position den Ball nicht richtig (44.). So ging es "nur" mit dem einen Treffer Vorsprung in die Pause.
Hrgota braucht nur fünf Minuten
Die Borussia freut sich über das 1:0 von Patrick Herrmann (verdeckt). picture alliance
Zu Beginn des zweiten Abschnitts hatten die Schweizer zunächst ihre beste Phase der Partie. Mehr als zwei recht harmlose Schüsse aus über 20 Metern von Etoundi sprangen für den FCZ dabei allerdings nicht heraus. Gefährlicher war die Borussia: Nach einem Doppelpass mit Raffael bekam Hrgota in der 59. Minute den Ball am Fünfmeterraum vom Brasilianer zurück und vollendete mit der Pike zum 2:0.
Danach war die Gegenwehr der Züricher weitestgehend gebrochen. Raffael - mustergültig freigespielt vom agilen Traoré - verpasste frei vor da Costa das 3:0 nur knapp, weil der Torhüter gerade noch die Arme hochbekam (62.). Doch kurz darauf war es so weit. Wunderbar aus der eigenen Spielhälfte steilgeschickt von Xhaka machte Hrgota mit einem sehenswerten Lupfer über da Costa hinweg seinen Doppelpack innerhalb von nur fünf Minuten perfekt (64.). Inklusive der beiden Qualifikationsspiele gegen Sarajevo waren es bereits die Tore Nummer sieben und acht für den Schweden im laufenden Europa-League-Wettbewerb.
In der Schlussphase kamen die sich nicht vollends aufgebenden Züricher gegen kurz etwas nachlässige Borussen noch zu zwei kleineren Gelegenheiten. Sommer lenkte einen Distanzschuss von Koch am linken Pfosten vorbei (77.), Schönbächler verpasste nach einer Hereingabe des eingewechselten Maurice Brunner knapp. Ein Treffer fiel nicht mehr für die Gäste, einen Wermutstropfen gab es aber doch noch für den VfL: Nach einem Zweikampf mit Chikhaoui an der Seitenlinie fasste sich Kramer in der 90. Minute an den Knöchel und verließ den Rasen schließlich in Richtung Kabine. Der VfL spielte die letzten paar Minuten somit zu zehnt zu Ende.
Borussia Mönchengladbach reist am Sonntag (15.30 Uhr) zu Bayern Leverkusen. Der FC Zürich muss einen Tag vorher in der Liga beim FC St. Gallen ran. Die Zwischenrunde in der Europa League wird am Montag (LIVE! bei kicker.de) ausgelost.