Gladbachs Coach Marco Rose tauschte nach dem bitteren 0:4 gegen den Wolfsberger AC in der Europa League vier Spieler: Jantschke, Wendt, Embolo und Herrmann verdrängten Elvedi, Bensebaini, Kramer und Thuram auf die Bank.
Düsseldorfs Trainer Friedhelm Funkel brachte nach dem 1:1 gegen Wolfsburg ebenfalls vier Neue: Adams, Zimmer, Hoffmann und Karaman ersetzten Fink (nicht im Kader), Bormuth, Thommy und Hennings (alle Bank).
Die Düsseldorfer begannen trotz einer defensiv ausgerichteten Grundaufstellung mutig und drängten in den ersten Minuten nach vorne - mit Erfolg: Die Gladbacher bekamen eine Ecke nicht entscheidend geklärt, Gießelmann flankte von links auf den zweiten Pfosten zu Hoffmann, der wiederum Adams im Zentrum bediente. Dessen Kopfball prallte zwar von der Unterkante der Latte wieder aus dem Tor heraus, allerdings erhielt Schiedsrichter Christian Dingert ein Signal auf seine Uhr, dass es ein Treffer war - die Torlinientechnik hatte funktioniert, der Ghanaer sein erstes Bundesligator erzielt und die Gäste führten mit 1:0 (6.).
Gladbachs wütende Angriffe blieben erfolglos
Bundesliga, 5. Spieltag
Borussias Antwort auf den Rückstand waren eine Umstellung von 4-4-2 auf 4-3-3 und damit einhergehend wütende Angriffe. Es folgte eine Phase, in der es wild hin und her ging und beide Teams Chancen vergaben: Embolo (10., 13.), Herrmann (15.) und Benes (16.) sorgten auf Gladbacher Seite für Wirbel, Kownacki (11.) und Bodzek (12.) taten dies beim Gegner.
Ab der 20. Minute ließ die Intensität der Fohlenelf etwas nach - die Begegnung beruhigte sich etwas. Düsseldorf machte in Summe den besseren Eindruck, auch weil die Fehlerquote niedriger war.
Gladbachs Verunsicherung nach dem 0:4 gegen den WAC war spürbar - und dennoch hätte Ginter beinahe noch vor der Halbzeit ausgeglichen. Weil der Weltmeister per Kopf aber an Schlussmann Steffen scheiterte (39.) und Dingert kurz darauf nach Sichtung der TV-Bilder (Adams gegen Embolo) keinen Elfmeter gab (41.), blieb es beim 0:1 zur Pause - die Zuschauer quittierten dies mit Pfiffen.
Durchgang zwei begann mit der nächsten schlechten Nachricht für die Fohlen: Bei einer Ecke traf Embolo Mitspieler Jantschke mit dem Knie am Kopf, sodass dieser benommen ausgewechselt werden musste (Elvedi, 52.).
Rose beweist ein glückliches Händchen
Er kam, traf und führte Gladbach zum Sieg: Marcus Thuram. imago images
Spielerisch wurde die Begegnung offener. Die Gladbacher schafften es nun, Druck aufzubauen und kamen durch Herrmann (54., 62.) zu zwei Topchancen, ließen diese allerdings ungenutzt. Düsseldorf war in dieser Phase keineswegs schlecht, vielmehr war der Gast defensiv stabil und verkaufte sich einer erhöhten Gladbacher Schlagzahl zum Trotz weiterhin prima.
Rose bewies dann aber ein glückliches Händchen, als er nach 67 Minuten Thuram brachte. Der Franzose zeichnete nämlich nur kurz darauf nach einem sehenswerten Spielzug über Neuhaus und Lainer für das 1:1 verantwortlich - es war der erste Treffer des Neuzugangs in der Bundesliga (74.). Der 22-Jährige hatte nun Lunte gerochen und schwang sich sogar noch zum Matchwinner auf: In der 87. Minute wurde es im F95-Srafraum turbulent, als Raffael zuerst die Latte traf und Ginter per Kopf am glänzend reagierenden Steffen scheiterte. Gegen Thurams Abstauber war der US-Keeper letztlich aber machtlos - und Gladbach hatte aus einem 0:1 einen 2:1-Sieg gemacht.
Die Borussia gastiert am kommenden Samstag (15.30 Uhr) bei der TSG Hoffenheim. Für Düsseldorf geht es tags darauf (15.30 Uhr) gegen Freiburg weiter.