Im Velodrome lief PSG mit seinen Top-Stars auf: Die Sturmreihe bildeten Mbappé, Cavani und Neymar, während dahinter Thiago Motta, Verratti und Rabiot die Fäden zogen. Für Draxler blieb ebenso wie für Schlussmann Trapp und Argentinien-Star di Maria nur ein Platz auf der Bank übrig. Dafür stand ein ehemaliger Bundesliga-Profi bei den Hausherren in der Startelf: Luiz Gustavo.
Der Brasilianer sollte noch eine entscheidende Rolle spielen, allerdings das erst später. Allgemein trat OM anfangs frech und ziemlich engagiert auf. Die Südfranzosen hatten mehr von der Partie und kamen zu einigen aussichtreichen Chancen, nur blieben diese ungenutzt. In der 16. Minute probierte Luiz Gustavo dann aber sein Glück aus der Distanz - und fand es: Der Ball knallte aus 30 Metern ins Netz.
Ligue 1, 10. Spieltag
Erst danach entledigte sich Paris ein wenig von seiner anfänglichen Lethargie und kam nun selbst besser auf. Cavani vergab noch den Ausgleich (18.), der Neymar dann aber von der Hand ging. Der teuerste Fußballer der Welt wurde in der 33. Minute prima von Rabiot in Szene gesetzt und bedankte sich dafür, indem er auf 1:1 stellte.
Viel Leerlauf nach dem Ausgleich
Nach dem Ausgleich kam die Partie ein wenig ins Stottern. Viel spielte sich fortan zwischen den Strafräumen ab, umso weniger in selbigen. Hüben wie drüben fehlten die zündenden Ideen, sodass es ohne weitere Treffer in die Pause ging.
Der zweite Durchgang war kaum der Rede wert. Beide Mannschaften gingen nicht aufs Ganze, waren eher auf Sicherheit bedacht und ließen auch das ganz hohe Tempo vermissen. Hinzu kamen noch Unkonzentriertheit, die sich in zahlreichen Unsauberkeiten und Fehlpässen niederschlug. Folglich entwickelte sich ein zähes Spiel ohne echte Chancen.
So war es ein individueller Fehler von Rabiot, der wieder Leben in die Bude brachte: Der 22-Jährige wollte gegen N'Jie auf Teufel komm raus nicht zur Ecke klären und verlor dann die Kugel an seinen Gegenspieler. Der Kameruner bediente umgehend Thauvin, der das vielumjubelte 2:1 erzielte (78.).
In der Schlussphase kam es noch dicker für PSG: Oscar machte extrem viel aus einem kleinen Schubser von Neymar, der zuvor sowohl von Sarr als auch Ocampis gefoult worden war, und fiel mit ganz viel Theatralik zu Boden. Beide Spieler sahen für diese Szene Gelb, für Neymar bedeutete das die Ampel-Karte (87.). Zu einem Sieg für OM sollte es dennoch nicht reichen, denn in der Nachspielzeit schlug Cavani per direktem Freistoß noch einmal zu und sorgte mit seinem 2:2 für den Schlusspunkt in einer irren Schlussphase.
Während die Pariser bereits am kommenden Freitag gegen Nizza (20.45 Uhr) wieder gefordert sind, haben die Südfranzosen zwei Tage mehr Zeit, um sich zu erholen. Erst am Sonntag wird es für OM wieder ernst - dann in Lille (21 Uhr).