Vor dem ersten Auswärtsspiel in der Champions League gingen Oliver Glasner verletzungsbedingt die Alternativen in der Defensive aus. Folglich kehrte die Eintracht zur Dreierkette zurück, Hasebe verteidigte in seinem 50. Europacup-Spiel zentral in dieser. Knauff übernahm derweil den ungewohnten Part auf der linken Schiene, Jakic vertrat ihn auf rechts.
Marseille spiegelte das Frankfurter 3-4-3-System, mit Kolasinac (Schalke), Balerdi (Dortmund) und Clauss (Bielefeld) starteten drei Spieler mit Deutschland-Erfahrung.
Sanchez zweimal zu ungenau
Den etwas besseren Start in die Partie, vor der es im Stadion heftige Auseinandersetzungen zwischen den beiden Fanlagern gegeben hatte, erwischte die Eintracht - Kolo Muani köpfte die erste Gelegenheit über das Tor (5.). OM fand über längere Ballbesitzphasen ins Spiel und kombinierte sich nach 13 Minuten das erste Mal gefährlich in den SGE-Strafraum - Sanchez schloss letztlich aber nur ans Außennetz ab.
Champions League, Vorrunde, 2. Spieltag
Allzu viel war vor beiden Toren nicht los, da es auch Frankfurt nun in eigenem Ballbesitz etwas ruhiger angehen ließ. Als die Eintracht in einer Szene etwas zu hoch stand, nutzte Marseille das mit einem weiten Ball hinter die Kette. Gerson schickte Nuno Tavares links in den Strafraum, dessen flache Hereingabe schoss Sanchez aus wenigen Metern über das Tor (23.).
Frankfurts Führung aus dem Nichts
Ein Warnschuss für die Gäste aus Hessen, die das Offensivspiel nun forcierten. Kolo Muani schloss zunächst aus 18 Metern in die Arme von Pau Lopez ab (25.), ehe Lindström kurz vor der Pause etwas aus dem Nichts die Führung erzielte: Rongier fälschte ein Zuspiel von Kolo Muani genau vor die Füße des Dänen ab - aus elf Metern schoss er konsequent links unten ein (43.).
Den Schwung nahm die Eintracht mit in den zweiten Durchgang und meldete sich direkt wieder vor dem OM-Tor an. Lindström wurde von Jakic rechts in den Strafraum geschickt, traf aus spitzem Winkel aber nur die Latte (54.). Kurz darauf marschierte Knauff von links aufs Tor, fand mit dem entscheidenden Querpass aber keinen Mitspieler (57.).
Chancen auf beiden Seiten
Marseille hatte große Probleme im eigenen Offensivspiel, mit den Einwechslungen von Harit (59.) und Guendouzi (65.) wurde es aber deutlich besser. Frankfurt geriet fortan unter Druck und musste sich auch auf Keeper Trapp verlassen, der stark mit dem Fuß gegen Rongier parierte (66.).
Eine bessere Chance bekam OM aber nicht zustande, nun war es wieder Frankfurt, das gefährlicher nach vorne spielte. Kamada schloss einen schnellen Konter erfolgreich ab, sein Treffer wurde wegen Abseits aber zurückgenommen (79.). Auch kurz darauf war es der Japaner, der für die Vorentscheidung hätte sorgen können, diesmal parierte Pau Lopez aber sehenswert (82.).
Sechs Minuten Nachspielzeit
Die fahrlässige Chancenverwertung der Eintracht wurde letztlich nicht bestraft, weil Marseille auch in der sechsminütigen Nachspielzeit keinen gefährlichen Torschuss mehr aufs Frankfurter Tor abgab - der erste Champions-League-Sieg in der Vereinsgeschichte der SGE war somit perfekt.
Die Glasner-Elf lieferte somit die perfekte Antwort auf die jüngsten zwei Niederlagen, in der Bundesliga geht es nun am Samstag (15.30 Uhr) in Stuttgart weiter. Marseille trifft in der Ligue 1 am Sonntag (15 Uhr) zuhause auf Stade Rennes.