Tottenham hatte Kontakt zu den Champions-League-Rängen, United nicht - das merkte man auch. Von Beginn an waren die Gäste in Anspruch und Ansatz aktiver, nichtsdestotrotz jubelte ganz früh der Rekordmeister: Höjlund vollendete einen Gegenangriff fulminant ins kurze Eck (3.).
Leih-Zugang Werner, beim Debüt in der Startelf, agierte bemüht, aber nicht immer glücklich über den linken Flügel der Londoner. Per Kopf hatte er in der 11. Minute die erste Chance für seine Farben. Mehr Ballbesitz, mit der Zeit mehr Abschlüsse: Tottenham war die bessere Mannschaft. Der Ausgleich durch Richarlison nach einer Ecke war entsprechend verdient (19.).
Rashfords erstes Heim-Tor seit Mai
Manchester rührte phasenweise Beton an und gab sich mit Konterfußball zufrieden - in den Minuten vor der Pause änderte sich das. United investierte mehr, war gallig und dynamisch - und wieder mal eiskalt. Nach einem Doppelpass mit Höjlund traf Rashford ins lange Eck, es war sein erstes Erfolgserlebnis im Old Trafford seit Mai (40.).
Dem Spielverlauf entsprach die erneute Führung der Hausherren zwar nur bedingt, doch ihre Chancenverwertung machte den Unterschied. Auf der Gegenseite verfehlte Werner kurz vor der Pause noch das lange Eck (45.), Romero köpfte aus wenigen Metern an die Latte (45.+2).
Premier League - 21. Spieltag
So verschwenderisch die Gäste vor der Pause waren, so abgezockt waren sie unmittelbar im Anschluss. Werner bereitete in letzter Instanz den zweiten Ausgleich durch Bentancur vor, noch ehe die Partie wieder eine Minute alt war (46.).
McTominay verpasst den Sieg
In der Folge trat Tottenham noch dominanter auf als im ersten Durchgang, United hatte mitunter große Probleme mit einem Gegner, der jedoch ohne klassischen Stürmer spielte. Das machte sich immer wieder bemerkbar. So stand es immer noch 2:2, als ten Hag durch die Einwechslung von McTominay Einfluss nahm - der Schotte meldete United mit einem Fernschuss wieder an (62.).
Manchesters erste Chance im zweiten Abschnitt gestaltete das Spiel plötzlich offener, es wurde ein wenig wilder, unkontrollierter. Den Hausherren kam das entgegen, Abschlussspieler Höjlund bekamen sie trotzdem kaum eingesetzt. Bis in die Schlussminuten, in denen auch Verteidiger Dragusin erstmals für die Spurs auf dem Platz stand, erschien alles möglich - am Ende wurde es um ein Haar ein Heimsieg: McTominay köpfte in der fünften Minute der Nachspielzeit aus fünf Metern freistehend drüber.
Tottenham bleibt durch das dominante Remis immerhin Fünfter, United womöglich weiterhin knapp unterhalb der internationalen Ränge.