ManU-Coach Sir Alex Ferguson stellte sein Team gegenüber dem Hinspiel auf drei Positionen um: So stand überraschend Beckham zunächst nicht in der Anfangsformation, Scholes und G. Neville fehlten Gelb-gesperrt. Veron, Solskjaer und O´Shea begannen dafür gegen die "Königlichen". Real Madrids Trainer Vicente del Bosque musste auf Grund des Ausfalls von Raul sein Team ändern: Für den Stürmerstar kam Guti zum Einsatz. Außerdem musste Flavio Conceicao zunächst auf der Bank Platz nehmen, für ihn spielte McManaman.
Das Viertelfinale im Überblick
Die Zuschauer im ausverkauften Old Trafford sahen eine sehr verhaltene, von großem Respekt geprägte Anfangsphase. Manchester United war bemüht den Ball schnell nach vorne zu treiben, ließ dabei aber die nötige Zielstrebigkeit vermissen. Real hielt den Ball lange in den eigenen Reihen, um so das Spiel zu beruhigen.
Lediglich in der vierten Minute gab es einen kleinen Aufreger, als van Nistelrooy von rechts in den Strafraum eindrang und Casillas im Real-Tor zu einem schnellen Reflex zwang. Danach agierte ManU zu vorsichtig und auch zu umständlich im Spiel in die Spitze. Immer wieder wurde van Nistelrooy gesucht, doch der war von der Innenverteidigung mit Helguera und Hierro gut abgeschirmt. Real Madrid bestrafte dies mit einem gelungenen Spielzug und mit der damit verbundenen Führung. Zidane setzte Guti in Szene, der freistehend in der Hälfte der Engländer Ronaldo mustergültig bediente. Der Brasilianer überlief Ferdinand und traf ins rechte untere Eck.
Manchester United zeigte sich geschockt und brachte kaum gelungene Aktionen in Richtung Real-Tor. Es dauerte bis zur 36. Minute, ehe Giggs mit einem Schlenzer, der knapp am rechten Pfosten vorbei ging, die Heimelf aufzuwecken schien. Solskjaer hatte danach zwei Mal den Ausgleich auf dem Fuß (40., 41.), doch Casillas ließ sich nicht bezwingen. Kurz vor der Halbzeit wurde das Aufbäumen der Engländer dann doch belohnt. Nach einem Pass von Giggs spitzelte Solskjaer den Ball an Casillas vorbei zu van Nistelrooy, der keine Probleme hatte, das Leder aus kurzer Distanz über die Linie zu schieben. Beide Teams hatten noch je eine gute Möglichkeit, aber es blieb bis zur Pause beim 1:1.
Im zweiten Durchgang ging der offene Schlagabtauch in die nächste Runde. Erst schlenzte Figo einen Ball aus halblinker Strafraumposition an die Latte (50.), nur eine Minute später gelang Ronaldo nach einer tollen Kombination über Zidane und Roberto Carlos sein zweiter Treffer. Manchester reagierte wütend und kam schon in der 53. Minute durch ein Eigentor von Helguera zum Ausgleich. Der Innenverteidiger der Spanier lenkte einen Querpass von Veron mit der Hacke ins eigene Gehäuse. Solskjaer und Veron hatten nur wenig später die Chance, die Ferguson-Elf in Führung zu bringen, doch Casillas zeigte sein ganzes Können und vereitelte die Möglichkeiten.
Besser machte es erneut Ronaldo. Der Brasilianer wurde nur halbherzig von der ManU-Abwehr angegriffen, trieb den Ball bis 18 Meter vor das Tor und ließ Barthez mit einem halbhohen Schuss ins rechte Eck keine Abwehrmöglichkeit. Der Einzug ins Halbfinale war für die "Königlichen" so gut wie perfekt und da durfte dann auf Seiten der Engländer auch noch Beckham ran. Der Spielmacher des englischen Tabellenführers sorgte dann für das nächste Highlight, als er in der 71. Minute einen Freistoß aus 18 Metern in die Maschen des Real-Tores zirkelte. Beckham setzte auch den Schlusspunkt, als er einen abgefälschten van Nistelrooy-Schuss zum 4:3 über die Line drückte.
Tore und Karten
0:1 Ronaldo (12')
1:1 van Nistelrooy (43')
Casillas - Michel Salgado, Hierro, Ivan Helguera , Roberto Carlos - Makelele, Guti, Figo , Zidane, McManaman - Ronaldo
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Old Trafford |
| Zuschauer | 66.500 (ausverkauft) |
In einer äußerst unterhaltsamen Partie ließ Real Madrid in Old Trafford von Beginn an keinen Zweifel aufkommen, wer die Halbfinalspiele gegen Juventus Turin bestreiten wird. Die "Königlichen" ließen Manchester spielen und schlugen durch den überragenden Ronaldo, der sein Team quasi im Alleingang eine Runde weiter brachte, immer wieder eiskalt zu. ManU hielt das ganze Spiel über dagegen, musste aber immer wieder einem Rückstand hinterherlaufen. Am Ende brachte der eingewechselte Beckham die Engländer zwar erstmals in Führung, doch die große Sensation blieb aus.
