Bundesliga

FC Bayern: Christoph Freund erklärt Bayern-Entscheidung

Neuer Sportdirektor über Gespräche am Tegernsee

"Mama sagte: 'München ist schöner als London'": Freund erklärt Bayern-Entscheidung

Wird ab 1. September Sportdirektor des FC Bayern: Christoph Freund.

Wird ab 1. September Sportdirektor des FC Bayern: Christoph Freund. IMAGO/GEPA pictures

Sein Nachfolger steht seit Mittwochabend fest. Der bisherige Sportliche Leiter der Salzburger Akademie sowie des FC Liefering, Bernhard Seonbuchner, folgt auf Christoph Freund als Sportdirektor von RB Salzburg. Das gab Geschäftsführer Stephan Reiter bei einer Pressekonferenz am Mittwoch bekannt. In der Folge ging es aber in erster Linie um Freund selbst. Der künftige Sportdirektor des FC Bayern sprach über ...

... den Entscheidungsprozess pro Bayern: "Die letzten Stunden waren sehr turbulent, ich war eigentlich noch im Urlaub. Es hat sich aber schon in den letzten Wochen in meinem Kopf einiges abgespielt, weil der FC Bayern auf mich zugekommen ist und Interesse bekundet hat und ich sehr gute Gespräche führen konnte mit den Verantwortlichen. Bayern ist eine der absoluten Top-Adressen im internationalen Fußball, ein Verein, der für Werte steht und den internationalen Fußball extrem geprägt hat. Die Vorstellungen, wie ein Verein geführt wird, haben mich immer beeindruckt."

... das Interesse des FC Chelsea im vergangenen Jahr: "Es ist kein Geheimnis, dass ich letztes Jahr im Herbst Gespräche mit Chelsea geführt habe. Nach diesem intensiven Prozess habe ich für mich beschlossen, mich für die nächsten 2-3 Jahre mit nichts anderem zu beschäftigen als mit Red Bull Salzburg, weil der Verein mir so viel gibt und ich so glücklich bin, dass ich mir nicht vorstellen konnte, dass ich etwas anderes mache. Das war so, bis Bayern angefragt hatte. Das war eine besondere Geschichte, die ich mir vorher nicht vorstellen konnte. Aber ich hatte intern und auch meiner Familie immer gesagt: Sollte sich der FC Bayern melden, wäre das eine große Auszeichnung, dann würde ich mich intensiv damit auseinandersetzen."

... die Verschwiegenheit in dem Prozess: "Es ist ein paar Wochen her und es ist nichts an die Öffentlichkeit gekommen bis gestern. Das spricht für die Verantwortlichen auf beiden Seiten, das weiß ich zu schätzen."

... den Dienstag, an dem der Wechsel doch an die Öffentlichkeit kam: "Am Montagabend hatte ich schon die Befürchtung, weil ich da eine Nachfrage von einem Medium bekommen habe. Dann habe ich eine Whatsapp bekommen von einem Journalisten, die habe ich direkt weitergeleitet an Stephan Reiter (Salzburgs Geschäftsführer, Anm. d. Red.) und Jan-Christian Dreesen. Eine Minute später kam die gleiche Reaktion, beide haben 'Puh' geschrieben. Dann ist alles sehr schnell gegangen, wir waren ja nicht darauf vorbereitet, ich war gerade am Frühstücken. Dann wurde viel telefoniert, weil es einen großen Aufschlag gegeben hat. Im Endeffekt bin ich froh, dass es jetzt raus ist - auch wenn es nicht geplant war, dass es im Urlaub ist. Ich habe mein Handy dann für drei, vier Stunden ausgemacht."

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... seine Gefühlswelt: "Wer mich kennt, weiß, wie sehr ich den Verein liebe, wie ich die Mitarbeiter und die Mannschaft schätze. Es ist gerade viel los in meinem Kopf und meiner Magengrube, trotzdem freue ich mich extrem auf die neue Aufgabe. Bayern ist ein unglaublicher Verein mit Werten und Möglichkeiten und die Vorfreude ist sehr groß, da mitarbeiten zu können."

... das Zustandekommen des Kontakts zum FC Bayern: "Es war eine kleine Runde, an der Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge und Jan-Christian Dreesen beteiligt waren. Das erste Treffen war am Tegernsee in einer netten Atmosphäre. Es hat direkt ein gutes Gefühl in mir ausgelöst, die Chemie hat extrem gut gepasst."

Das sind die größten Manager, die es jemals im deutschsprachigen Raum gegeben hat.

Christoph Freund über Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß

... die Gespräche am Tegernsee mit Hoeneß und Rummenigge: "Das sind die größten Manager, die es jemals im deutschsprachigen Raum gegeben hat. Es ist eine spezielle Geschichte, wenn man denen gegenübersitzt und plaudert. Das war eine herausragende Situation für mich, weil ich mir dachte: 'Unglaublich, was man erreicht hat, dass man mit denen über eine mögliche Anstellung diskutiert.' Wenn man sie kennenlernt, sind es trotzdem noch Menschen, die durch harte Arbeit und Leidenschaft so weit gekommen sind."

Christoph Freund wird Bayern-Sportdirektor

... Berater bei den Gesprächen: "Es war niemand dabei - bei keinem der Gespräche. Ich habe mit niemandem darüber gesprochen bis auf meine Familie. Ich habe mich in meinem Leben immer auf meine Gefühle verlassen, deswegen war es nicht nötig, dass ich mich mit irgendjemandem austausche."

... das Tempo seiner Entscheidung: "Mir selbst habe ich gesagt: 'Christoph, Wahnsinn, das machen wir.' Ich bin noch zu meiner Familie gegangen und die haben auch gesagt, das machen wir. Natürlich hat es dann noch Gespräche gegeben, aber ich hatte von Anfang an ein richtig gutes Gefühl. Wenn so ein gutes Gefühl entsteht, dann muss man das machen."

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... die Reaktion seiner Mutter: "Mama hat gesagt: 'München ist schöner als London. Das passt gut.'"

... seine eigene Entwicklung in Salzburg: "Ich hoffe, dass ich mich nicht grundsätzlich verändert habe. Das habe ich immer zu meinen Freunden gesagt: 'Sagt mir, wenn ich mich verändert habe.' Natürlich prägt einen das Umfeld. Man wird selbstbewusster, geht anders mit Situationen um. Wichtig ist für mich, dass ich mich als Mensch nicht verändere."

... mögliche Mitnahme von Spielern oder Mitarbeitern nach München: "Das ist nicht mein Thema und nicht mein Plan. Ich weiß, welche Mitarbeiter hier arbeiten und wie wohl sie sich hier fühlen. Wenn ich nicht mehr da sein werde, ist der Verein extrem gut aufgestellt. Das ist ein gutes Gefühl."

... die Rolle der geografischen Nähe von München bei seiner Entscheidung: "Das ist natürlich ein Vorteil. Es ist super, dass es nur 120 Kilometer sind, das ist ein Mehrwert. Aber wenn der Klub weiter weg gewesen wäre, hätte das an der Entscheidung nichts geändert, weil das so eine tolle Herausforderung ist. Aber so ist es natürlich perfekt."

... die Fußstapfen seiner Vorgänger: "Der FC Bayern hat extrem erfolgreiche letzte 40 Jahre gehabt, mit Hasan Salihamidzic die Champions League gewonnen. Alles andere kann ich nicht beurteilen, weil ich nicht so tief drin war. Es ist ein riesiger Verein, es sind riesige Fußstapfen, aber ich habe riesengroßen Bock darauf."

mib

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