Die gegenüber dem 1:2 bei den Bayern von Trainer Bo Svensson unverändert aufgestellten Mainzer ergriffen als erstes Team die Initiative und drängten die Gäste mit hohem Pressing in die Defensive. Die Ausbeute nach der Anfangsviertelstunde mit 60 Prozent Ballbesitz war eine gefährliche Onisiwo-Flanke, die sich fast ins Tor gesenkt hätte (10.). Ansonsten hielt eine gut geordnete Hertha-Defensive die Hausherren gut in Schach.
Lee hat keine Mühe
Die Berliner, bei denen Coach Tayfun Korkut im Vergleich zum 2:0-Heimsieg gegen Bielefeld Tousart für Richter nominiert hatte, blieben defensiv gefesselt, waren einmal unaufmerksam - und kassierten folgerichtig den Rückstand: Nach Niakhatés Flanke stand Widmer völlig frei und legte per Kopf vor für den ebenfalls ungedeckten Lee, der am zweiten Pfosten aus kürzester Distanz leichtes Spiel hatte und einnickte - 1:0 (19.).
Der 16. Spieltag
Der FSV attackierte weiterhin früh, gab den Hauptstädtern kaum Luft zum atmen, Widmer kam dem zweiten Treffer ebenso nah (23.) wie der von Barreiro irritierte Onisiwo (30.).
Hertha rannte gegen ballsichere wie zweikampfstarke 05er nur hinterher, Offensivaktionen blieben lange Zeit Fehlanzeige. Für die nennenswertesten sorgte erst der für den angeschlagenen Jovetic eingewechselte Selke (36., 43).
Tousart fälscht ab - 2:0
Der Ausgleich oder Anschlusstreffer wäre aber auch sehr schmeichelhaft gewesen. Es ging stattdessen völlig verdient mit 2:0 in die Kabine, weil Tousart Hacks Linksschuss unhaltbar ins lange Eck abfälschte (41.).
Widmer nimmt Hertha gleich den Wind aus den Segeln
Mit Boateng und Richter für Zeefuik und Tousart startete die Alte Dame in den zweiten Durchgang, Belfodil tauchte gleich gefährlich vor dem Tor auf (46.). Doch Mainz bremste aufkeimenden Elan der Gäste schnell ein: Widmer köpfte nach Aarons Linksflanke am zweiten Pfosten ein (49.).
Damit war den Gästen frühzeitig der Zahn gezogen. Das Spiel der Berliner blieb Stückwerk, der FSV dagegen hatte mächtig Selbstvertrauen getankt. Die Svensson-Elf blieb ihrer offensiven Linie treu - neben Chancen von Ingvartsen (67.), Aaron (73.), Stöger (82., 90.) und Boetius (87.) hätte es nach Starks Foul an Onisiwo an der Strafraumgrenze durchaus auch Elfmeter geben können (59.).
Nach Chancen in Hülle und Fülle: Boetius sorgt für den Endstand
Hertha, das auch noch Serdar mit einer Knieverletzung verlor, enttäuschte auf der ganzen Linie und hatte den Hausherren auch im zweiten Abschnitt kaum etwas entgegenzusetzen. Das spielfreudige Mainz dagegen hatte fortwährend und bis zum Schlusspfiff Lust auf weitere Tore, was zuletzt Joker Boetius gelingen sollte, der den 4:0-Endstand besorgte (80.).
Mainz tritt am Sonntag um 15.30 Uhr bei der Frankfurter Eintracht an, die Hauptstädter empfangen im Topspiel drei Stunden später den BVB.