Mainz' Trainer Hjulmand wechselte nach dem 2:2 beim SC Paderborn dreimal: Moritz, Junior Diaz und Malli spielten für Noveski (Innenbandschaden im linken Knie), Park (muskuläre Probleme) und Djuricic (Bank). Neuzugang Jairo fehlte noch ebenso im Kader wie die de Blasis und Allagui, deren Verpflichtungen unmittelbar vor Anpfiff bekannt gemacht wurden.
Auf der anderen Seite beließ es Hannovers Coach Tayfun Korkut im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen Schalke 04 bei einer Änderung: Kiyotake kam zu seinem Startelfdebüt und ersetzte auf der Zehn Prib (Knie-OP).
Systematisch ähnelten sich beide Mannschaften, das war unübersehbar. Sowohl die Mainzer als auch die Hannoveraner verteidigten sehr hoch, schoben immer wieder nach und übten so enormen Druck auf den jeweils ballführenden Gegenspieler aus.
Der 2. Spieltag
Das führte zu einer intensiven, temporeichen, zugleich aber auch chancenarmen Partie, die überwiegend von ihrer Ausgeglichenheit lebte. Kämpferisch erwiesen sich die Roten zwar galliger, was ihnen auch mehr Ballbesitz einbrachte. Allerdings fehlte es den Gästen vorne an zündenden Ideen, so dass Korkut lange Zeit keine nennenswerten Möglichkeiten seiner Schützlinge zu sehen bekam.
Weil sich auf der anderen Seite auch die Nullfünfer in ihren Angriffsbemühungen nicht viel besser zeigten, blieben klare Torraumszenen absolute Mangelware. Eine seltene Ausnahme stellte hierbei Moritz' etwas zu ungenauer Kopfball aus Nahdistanz nach einer Viertelstunde. Mit fortschreitender Spieldauer verlagerte sich das Spielgeschehen zusehends in die Hälfte der Niedersachsen, die defensiv nicht immer ganz sattelfest wirkten und sich das eine oder andere Foul zu viel erlaubten.
Durchgang zwei: Viel Leerlauf auf tiefem Geläuf
Abflug: Mainz' Okazaki (li.) im Duell mit Marcelo. picture alliance
Konsequenzen resultierten daraus aber nicht, ebenso wenig wie Tore im ersten Durchgang fallen sollten, auch weil Baumgartlingers mutige Direktabnahme nicht belohnt wurde (34.) und auf der Gegenseite Karius gegen Joselu (43.) und kurz darauf gegen Albornoz (44.) zur Stelle war.
Bei strömendem Regen und kühlen 13 Grad Celsius ging es ohne personelle Wechsel im zweiten Durchgang weiter. Und dieser brauchte im Gegensatz zum ersten wenig Anlaufzeit: Zuerst sorgte Koo nach einer Ecke für Aufregung (48.), ehe auf der Gegenseite Moritz auf der Linie gegen Kiyotake klärte (51.). Wie sich im weiteren Verlauf allerdings zeigte, sollte diese Sturm- und Drangphase nicht mehr als ein kurzes Strohfeuer sein.
Der gegenseitige Respekt war hüben wie drüben merklich gegeben, keine der beiden Mannschaften war gewillt, das Risiko zu erhöhen - und das tiefe Geläuf tat sein Übriges. Folglich hatte die Partie keinen allzu hohen Unterhaltungswert, wenngleich die Hannoveraner punktuelle Akzente setzten (Joselu, 64., 68.). Es folgte die Zeit der Wechsel: Hjulmand brachte Djuricic für Malli (70.), während auf der anderen Seite Sobiech für Kiyotake kam (73.).
Wesentliche Verbesserungen brachten die Maßnahmen nicht, zu sehr fiel das Sicherheitsdenken auf beiden Seiten ins Gewicht. Für die 27.647 Zuschauer gab es dann aber doch das ein oder andere Schmankerl: Zuerst verzog Joselu per Außenrist nur knapp (77.), während auf der Gegenseite Djuricic Sakai anschoss (86.) und Bungert gegen Zieler den Kürzeren zog (87.). Letzten Endes blieb es bei der Nullnummer.
Während es für Mainzer nach der Länderspielpause am dritten Spieltag bereits am Samstag (13. September) bei der Berliner Hertha wieder ernst wird, sind die Hannoveraner erst tags darauf gegen den Hamburger SV dran.