Unter Interimstrainer Jan Siewert waren die Mainzer noch ungeschlagen, gegenüber dem jüngsten 1:1 gegen Hoffenheim musste der 41-Jährige nun aber auf Torhüter Zentner (knöcherne Verletzung am Finger) und Fernandes (Muskelverletzung im rechten Oberschenkel) verzichten. Außerdem beorderte er Barkok auf die Bank. Batz (Tor), van den Bergh und Gruda kamen neu rein.
Auf Freiburger Seite hatte Coach Christian Streich nach vier sieglosen Ligaspielen in Folge beim 5:0 gegen Olympiakos Piräus in der Europa League unter der Woche mal wieder ein richtiges Erfolgserlebnis verbuchen dürfen. Im Vergleich zu der Gala gab der erfahrene Trainer nun aber Grifo und Höler eine Schonpause, Weißhaupt und Röhl erhielten dafür eine Bewährungschance von Anfang an.
Aufgrund der Ausgangslage (Freiburg seit vier BL-Spielen sieglos, Mainz mittendrin im Abstiegskampf) war bereits im Vorfeld klar gewesen, dass beide Mannschaften unbedingt Punkte brauchten und wollten - und das zeigte sich dann auch auf dem Platz. Vom Anfang an entwickelte sich ein rasantes und hochintensives Duell.
Bundesliga, 13. Spieltag
Gregoritsch im Alu-Pech
Die erste halbe Stunde gehörte den 05ern, die den besseren Start hinlegten, sich weniger leichte Fehler erlaubten, den Takt vorgaben und zu einem Chancenplus kamen: Ajorque (4.) scheiterte jedoch zunächst an SC-Schlussmann Atubolu (4.) und verzog später nach einem beinahe fatalem Lienhart-Fehler in bester Lage (17.). Kurz darauf zog Barreiro gegen Atubolu den Kürzeren (18.).
Nach knapp 20 Minuten meldeten sich die Gäste im Spiel an: Doan sorgte nach starkem Dribbling für den Weckruf, als er Batz prüfte (23.). Etwas später hatte dann Gregoritsch nach starkem Diagonalpass von Sildillia und folgender Ablage von Röhl großes Pech mit einem Pfostentreffer (27.). Zu diesem Zeitpunkt war Freiburgs Ginter schon nicht mehr auf dem Platz, der Abwehrspieler war nach 24 Minuten wegen Übelkeit ausgewechselt worden.
Kurz vor der Halbzeit wurde es hüben wie drüben noch einmal so richtig brenzlig: Zunächst touchierte Gregoritschs Kopfball den rechten Außenpfosten (45.+2), ehe auf der Gegenseite Atubolu einen strammen Kopfball von van den Bergh nach Ecke gut entschärfte (45.+6) und so das leistungsgerechte 0:0 zur Pause sicherte.
Ein Einwurf bricht den Bann
Auch nach dem Seitenwechsel blieb es ein umkämpftes Spiel mit gelegentlichen Chancen auf beiden Seiten. Eggestein verzog (51.), während auf der anderen Seite Ajorque (53.) und van den Bergh (61.) an Atubolu nicht vorbeikamen. Letztlich war es ein langer Sildillia-Einwurf, der den Bann brach: Der eingewechselte Höler verlängerte in den Sechzehner zu Röhl, der wiederum Platz schaffte und die Kugel zu Gregoritsch köpfte. Der Österreicher lief gut ein und vollstreckte schlussendlich aus zwölf Metern mit links satt ins rechte Eck zum vielumjubelten 1:0 (70.).
Das war dann auch bereits die Entscheidung in diesem Spiel, da sich die 05er von dem Rückstand ein wenig beeindruckt zeigten, der SC in der Folge wiederum clever agierte und den Auswärtssieg letztlich über die Zeit brachte, auch weil Höfler in der vierten Minute der Nachspielzeit nach einer Ecke am zweiten Pfosten in höchster Not vor dem einschussbereiten Barreiro klärte.
Am kommenden Sonntag (17.30 Uhr) erwartet die Mainzer in doppelter Hinsicht das brisante Nachbarschaftsduell beim 1. FC Köln - einmal liegt man geografisch ziemlich nah beieinander, andererseits wird es auch tabellarisch ein Duell zweier Keller-Nachbarn werden. Der Sport-Club ist tags zuvor in Wolfsburg zu Gast (15.30 Uhr).