Im Finale um die deutsche Meisterschaft der A-Junioren traf der FSV Mainz 05 auf Borussia Dortmund. Bei beiden Mannschaften rückte ein Debütant in die Anfangsformation: Bei den Mainzern ersetzte Keeper Babatz den gesperrten Koch im Tor, Wätjen gab sein Startelfdebüt für den BVB.
Mainz kontrolliert das Spielgeschehen
Vor mehr als 15.000 Zuschauern in der Mewa Arena entwickelte sich im ersten Durchgang ein ausgeglichenes Spiel. Beide Teams lieferten sich viele intensive Zweikämpfe im Mittelfeld, wobei die Mainzer über weite Strecken spielbestimmend waren. Der BVB lauerte auf Gegenstöße über die schnellen Offensivkräfte.
Der auffälligste Dortmunder war Bamba, der Babatz in der 19. Minute mit einem wuchtigen Schuss zu einer klasse Parade zwang. Auch die zweite gute Möglichkeit für die Borussia hatte der Flügelflitzer, als sein Abschluss aus guter Position im letzten Moment geblockt wurde (30.).
Weiper und Dal haben Führung auf dem Fuß
Im Großen und Ganzen waren die Nullfünfer allerdings die gefährlichere Mannschaft. Die BVB-Defensive zeigte sich nicht immer sattelfest, wodurch Mainz mehrfach zu dicken Chancen kam: Weiper ließ die Führung aus kurzer Distanz liegen (24.), Dal traf per wuchtigem Schuss nur die Latte (28.).
Bierschenk steht goldrichtig: Mainz mit dem 1:0
So ging es torlos in die Kabinen. In der zweiten Hälfte sollte dies allerdings nicht lange so bleiben. Die Hausherren kamen noch stärker aus der Kabine, dominierten nun das Spielgeschehen und gingen verdient in Führung: Nach Pfostenschuss von Weiper drückte Bierschenk den Abpraller über die Linie (51.).
Auch nach dem verdienten 1:0 hatte der FSV das Spiel fest im Griff. Mainz war sehr griffig in den Zweikämpfen und verteidigte die Dortmunder Angriffsversuche stark weg. So tat sich der BVB enorm schwer, kam nur selten überhaupt mal ins letzte Drittel.
Verrückte Schlussphase: BVB gleicht zweimal aus
Es sah nach einem 1:0-Erfolg der Mainzer aus, doch in der Schlussphase nahm die Partie plötzlich Fahrt auf - und es wurde spektakulär: Aus dem Nichts glich der BVB durch den kurz zuvor erst eingewechselten Campbell aus (83.). Die Nullfünfer ließen sich davon allerdings nicht beeindrucken und schlugen nur drei Minuten später zurück, als Pechvogel Collins die Kugel unglücklich ins eigene Tor lenkte (86.).
Damit aber noch nicht genug: Unmittelbar nach dem Anstoß landete ein langer Ball bei Brunner, der Babatz klasse zum 2:2 überlupfte (88.) und den Dortmundern damit eine weitere Chance in der Verlängerung bescherte.
Diese gestaltete sich ausgeglichen. Beide Mannschaften warfen alles rein und kämpften um jeden Meter. Auch Chancen gab es sowohl für die Mainzer als auch für den BVB: Auf Seiten der Nullfünfer verpassten Weiper (99.) und Kalemba (108.), bei Dortmund ließen Rijkhoff (100.) und Campbell (106., Latte) die Führung liegen.
Dardari wird zum Matchwinner
Und das sollte sich rächen, denn in der 112. Minute fand Götze Dardari, der am langen Pfosten zur dritten Mainzer Führung einnetzte (112.). Da Collins wenig später einen Hochkaräter auf den erneuten Ausgleich nicht nutzte (116.), schaltete sich in den letzten Minuten auch BVB-Keeper Kirsch vorne mit ein, was Degtjarevs eiskalt nutzte und in der Nachspielzeit zur endgültigen Entscheidung ins leere Tor einschob (120.+4). Damit krönte sich der FSV Mainz 05 zum zweiten Mal seit 2009 zum A-Junioren-Meister.