Der Mainzer Coach Achim Beierlorzer schickte im Vergleich zum 1:3 in Mönchengladbach ein neues Quartett auf den Rasen: Für Pierre-Gabriel, Hack, Aaron und Onisiwo spielten Brosinski, Kunde, Barreiro und Öztunali von Beginn an. Neuzugang Bruma nahm auf der Bank Platz.
Bayerns Trainer Hans-Dieter Flick setzte auf exakt dieselbe Anfangsformation wie zuletzt beim 5:0 gegen Schalke. Der neuverpflichtete Odriozola hielt sich als Joker bereit.
Erste Chance, erstes Tor? Nicht so, was Mainz anbelangte - St. Juste fehlten bei seinem Kopfball nach einer Ecke Zentimeter zur Führung (6.). Dafür aber schlug der FC Bayern gleich zu, als der ungedeckte Lewandowski nach Pavards Maßflanke wuchtig einnickte (8.).
Müller erhöht nach Goretzkas Rückpass
Die Münchner hatten alles im Griff, zu viel Platz und nutzten dies zum 2:0: Müller schickte Lewandowski auf die Reise, der im Strafraum beim Abschlussversuch mit Zentner zusammenprallte. Der Ball sprang zu Goretzka nach halblinks, nach dessen klugem Rückpass Müller aus neun Metern flach einschoss (14.).
20 Minuten lang verharrte der FSV wie das Kaninchen vor der Schlange, ehe Barreiro gegen eine etwas sorglose Gäste-Deckung ein Lebenszeichen sendete und den Pfosten traf (22.).
Dribbelkünstler Thiago vollendet
Wer sich davon eine Initialzündung erhofft hatte, sah sich getäuscht. Die Flick-Elf nahm das Zepter in Person von Thiago sofort wieder in die Hand. Und wie: Der Spanier schlängelte sich beim Dribbling an drei Mainzern vorbei und bestrafte das inkonsequente Zweikampfverhalten des Gegners von halblinks mit einem kernigen Schrägschuss ins rechte Eck (26.).
3:0 nach nicht einmal einer halben Stunde - Bayern ließ es nach der Machtdemonstration nun etwas langsamer angehen. Die 05er, bei denen Latza für den sichtlich angesäuerten Kunde kam (32.), hatten dadurch etwas mehr Ballbesitz, was sie aus dem Spiel heraus nicht nutzen konnten. Dafür aber nach einer Ecke: Nach Brosinskis Hereingabe köpfte St. Juste Goretzka an, von dessen Schädel der Ball zum 1:3-Pausenstand hoch ins rechte Eck prallte (45.).
Bundesliga, 20. Spieltag
Sollte der Mainzer Hoffnungsschimmer Inspiration für eine mutigere Ausrichtung sein? Tatsächlich warf der FSV mehr Engagement in die Waagschale und zeigte ein besseres Zweikampfverhalten. Doch auch mit angezogener Handbremse agierende Bayern wussten zwingende Torchancen des Kontrahenten zu verhindern - Strafraumszenen hatten nun absoluten Seltenheitswert.
Chancenarmut im zweiten Abschnitt
Nach Brosinskis Fernschuss (63.) nahm Flick einen Doppelwechsel vor, Coutinho und Gnabry kamen für Goretzka und Müller (65.). Aus dem Verwaltungsmodus aber löste sich der Rekordmeister nicht mehr heraus. Mainz konnte nicht, Bayern wollte nicht mehr so recht - bis auf einen Coutinho-Fernschuss musste Zentner keine größere Prüfung mehr bestehen (75.).
Thiago rettet gegen Szalai
Auf der anderen Seite spitzelte Thiago Joker Szalai gerade noch den Ball vom Fuß (78.) - und verhinderte somit, dass der achte Bayern-Erfolg in Mainz in Serie in der Schlussphase noch einmal in Gefahr geriet.
Bayern München empfängt am Mittwoch (20.45 Uhr) Hoffenheim im DFB-Pokal. Mainz gastiert am Samstag (15.30 Uhr) bei Hertha in der Liga. Dort geht es für Bayern am Sonntag (18 Uhr) gegen RB Leipzig weiter.