Zweifacher Torschütze: Aachens Brinkmann jubelt mit Nemeth (li.) und Holtby (re.). picture-alliance
Mainz' Trainer Jörn Andersen musste nach dem 2:0 Sieg in Wiesbaden auf Baljak (Infekt) verzichten. Anstelle des Serben stürmte Buckley. Aber auch Aachens Coach Jürgen Seeberger hatte Ausfälle zu beklagen. Im Vergleich zur 1:3-Niederlage gegen St. Pauli fehlte Auer gelbgesperrt. Ersetzt wurde er durch Nemeth. Zudem spielten Lehmann und Oussalé für Szukala und Müller.
Zu Beginn waren die Rollen klar verteilt. Aachen zog sich zurück und agierte aus einer massierten Deckung heraus. In der Offensive sollte der Erfolg über Konter herbeigeführt werden. Mainz dagegen war zwar klar spielbestimmend, wies aber einen deutlichen Mangel an Effektivität aus. So führte erst ein Lapsus der Gäste zur ersten Chance des Spiels: Nach einer Soto-Flanke von links landete ein Klärungsversuch von Casper direkt bei Feulner, der jedoch von der Strafraumgrenze rechts vorbeischoss (7.).
2. Liga, 25. Spieltag
Mit zunehmender Spieldauer erhöhten die Mainzer die Schlagzahl, jedoch fehlte es ihnen am nötigen Quäntchen Präzision. In zahlreichen brenzligen Situationen kam genau der letzte Pass nicht an, so rettete Achenbach mit einer Grätsche vor dem einschussbereiten Bancé (17.).
Drei Minuten später musste die Andersen-Elf einen Rückschlag einstecken. Beim Aufwärmen hatte sich Torwart Wache am Rücken verletzt, er probierte es zwar, gab letztlich aber das Signal, dass es doch nicht weiter ging. Wegen Beschwerden im Lendenwirbelbereich musste er ausgewechselt werden. Für ihn kam Wetklo.
Der neue Mainzer Schlussmann hatte dann aber maßgeblichen Anteil am ersten Tor der Partie: Ein total verkorkster Abschlag landete direkt bei Oussalé, der freie Bahn hatte. Dessen Schuss aus halblinker Position konnte Wetklo zwar noch parieren, er ließ den Ball jedoch nur nach vorne abprallen. Brinkmann kam angerauscht und staubte ab (30.). Die Mainzer reagierten auf den Rückschlag mit wütenden Angriffen, doch sowohl Bancé als auch Feulner scheiterten an Aachens Keeper Stuckmann (32., 35.).
Auf der anderen Seite leistete sich Wetklo den nächsten Fehler, der erneut bestraft wurde: Ein schlampiges Abspiel vom 29-Jährigen landete bei Fiel, der sofort zu Nemeth passte. Dieser leitete diagonal in die Gasse zu Brinkmann, der aus 13 Metern den 2:0-Pausenstand markierte (44.).
Perfekter Einstand für Abdul Özgen
Der Mainzer Soto (li.) durfte nur 45 Minuten ran, Polenz hatte da mehr vom Spiel. picture-alliance
Jörn Andersen reagierte und brachte mit Borja für Soto zum zweiten Durchgang einen frischen Angreifer. Die Mainzer begannen wieder druckvoll und hatten in der 54. Minute den Anschluss auf dem Fuß bzw. dem Kopf. Nach einer Feulner-Flanke von links köpfte Bancé aber aus zwei Metern an den rechten Pfosten.
Im weiteren Verlauf nahm die Partie deutlich an Fahrt auf. Mainz drückte, Aachen setzte über Konter immer wieder Nadelstiche. Inzwischen hatte aber FSV-Keeper Wetklo Betriebstemperatur erreicht und hielt seine Mannschaft mit guten Paraden im Spiel. Zuerst scheiterte Holtby (62.), dann zog Brinkmann gleich zweimal den Kürzeren (63., 64.).
In der 69. Minute passierte es schließlich doch: Nach einem Einwurf landete der Ball beim eingewechselten Amri, der aus kürzester Distanz den Anschluss besorgte. Nur zwei Minuten später hätte Borja ausgleichen können, aber der Ecuadorianer schoss per Fallrückzieher links vorbei.
Eine Viertelstunde vor dem Ende durfte dann Aachens Özgen sein Zweitligadebüt feiern. Und dem Türken gelang ein Einstand nach Maß: Gleich bei seinem ersten Ballkontakt brachte der 22-Jährige den Ball im Tor unter und stellte den alten Abstand wieder her (75.). Mainz wollte sich nicht mit der Niederlage abfinden und bäumte sich noch einmal auf, doch Feulner scheiterte an Stuckmann (81.), und Karhan schoss drüber (82.).
Eine Minute später fiel dann die Entscheidung: Lehmann passte zu Holtby, der aus spitzem Winkel von der linken Seite trocken ins lange Eck vollendete. Danach zeigte sich bei den Mainzern Resignation. In der Nachspielzeit hatten sie aber noch die Chance, Ergebniskosmetik zu betreiben: Lehmann hatte Feulner im Strafraum zu Fall gebracht, wofür Schiedsrichter Georg Schalk auf den Punkt zeigte. Karhan trat an, scheiterte aber an der Reaktion von Aachens Schlussmann Stuckmann (90.+3).
Nach der Länderspielpause ist Mainz am Freitag, den 3. April, in Duisburg wieder gefordert. Aachen muss dann zwei Tage Später zu Hause gegen den nächsten Aufstiegskandidaten, Greuther Fürth, ran.