Lufthoheit: Der Koblenzer Kuqi setzt sich gegen den Rostocker Orestes durch. picture-alliance
Der Koblenzer Trainer Uwe Rapolder nahm im Vergleich zum 1:2 in Kaiserslautern zwei Änderungen vor. In der Abwehrreihe verteidigte wieder Mavric für Hartmann. In der Offensive ersetzte Djokaj den spielintelligenten Vata, der sich im Abschlusstraining eine Zerrung zuzog.
Rostocks Coach Andreas Zachhuber ließ die selbe Startelf ran wie bei seinem Debüt, als die Hanseaten 1:1 gegen Ingolstadt spielten.
Koblenz startete mit viel Selbstvertrauen in die Partie, ließ den Ball wie gewohnt zirkulieren, doch mit der ersten Chance gingen die Rostocker in Führung. Lisztes hatte den Ball direkt in die Lücke zu Schindler durchgesteckt, der alleine vor TuS-Keeper Yelldell die Nerven behielt und von der Strafraumkante den Ball eiskalt versenkte (9.).
Das Führungstor verlieh den Hanseaten richtig Oberwasser. Plötzlich legten sie ihre spielerischen Fähigkeiten auf den Tisch und sorgten für einige brenzlige Situationen im Strafraum der Koblenzer. Die beste Gelegenheit zum 2:0 vergab erneut Schindler nach schönem Pass von Lisztes, doch diesmal blieb TuS-Torwart Yelldell im Eins-gegen-Eins-Duell der Sieger (19.). Sekunden später lag der Ball im Netz der Rostocker. Zunächst hatte die Zachhuber-Elf das Leder aus dem Strafraum geklärt. Der Ball landete bei Cha, der sofort wieder flankte. Allerdings rutschte dem Rechtsverteidiger der Ball leicht ab und so segelte die Kugel ins lange Eck (20.) - Hahnel hatte mit der Flanke spekuliert und war auf dem Weg nach vorne, doch der Ball wurde immer länger.
Mit diesem Ausgleichstreffer kehrte die Souveränität im Spiel der Rapolder-Elf zurück. Vor allem über den spielfreudigen Krontiris ging einiges nach vorne, zudem hatten die Rostocker bei allen hohen Bällen mächtig Probleme. So hätte Sukalo beinahe das 2:1 erzielt, doch sein Kopfball vom Fünfer strich hauchdünn am Winkel vorbei (40.). Das Remis zur Pause schmeichelte den Rostockern ein wenig, die nach dem 1:1 wieder viel zu ängstlich auftraten und nur noch reagierten.
2. Liga, 25. Spieltag
Im zweiten Abschnitt hatte erneut Rostock den ersten Torschuss, doch im Gegensatz zu Halbzeit eins zappelte der Ball diesmal nicht im Netz der Koblenzer. Schindler hatte es von der Strafraumkante versucht, doch die Kugel am langen Pfosten vorbeigezimmert (47.). Die Partie war nun wesentlich zerfahrener, weil beide Mannschaften mehr Fehler im Passspiel produzierten. Koblenz war optisch klar überlegen, doch bis auf eine heikle Situation, als Kuqi aus kürzester Distanz an Hahnel scheiterte (53.), hatte die nicht immer sicher wirkende Abwehr der Zachhuber-Elf die Sache weitestgehend im Griff. Ein Beleg dafür, dass Koblenz zunächst wenig Druck aufbaute.
Was den Hanseaten aber im Spiel nach vorne fehlte, war einer, der die Initiative an sich riss. Zwar hatte der bundesliga-erfahrene Lisztes eine starke erste Viertelstunde abgeliefert, doch danach tauchte er völlig ab. Bezeichnend, dass der Routinier nach etwas mehr als einer Stunde für den Youngster Felix Kroos ausgetauscht wurde.
TuS obenauf: Der Koblenzer Rüdiger Ziehl ist einen Schritt schneller als der Rostocker Fin Bartels. picture-alliance
Da auch die Koblenzer bis 20 Minuten vor dem Ende den Vorwärtsgang nicht wirklich fanden, plätscherte die Partie dahin. Koblenz war besser, ballsicherer, wirkte eingespielter, doch erst in der 70. Minute machte die Rapolder-Elf wieder Ernst: Sukalo köpfte knapp drüber, dann hämmerte Djokaj alleine vor Hansa-Torwart Hahnel den Ball knapp drüber (72.). Trotz klarster Vorteile in der Luft kam die TuS aber danach zu keiner wesentlichen Chance mehr - es blieb beim 1:1, was die Rostocker als Punktgewinn betrachten dürfen. Klar ist aber auch, dass es in ihrer Situation zu wenig ist.
In der Schlussphase war noch eine ganze Menge Hektik drin, als Bartels Lomic an der Außenlinie mit einem Frustfoul umgrätschte - der Rostocker Offensivmann sah Rot (90.), sein bereits ausgewechselter Kollege Schindler bekam noch die Gelbe Karte.
Koblenz spielt am kommenden Spieltag erneut freitags - dann reist die TuS nach Nürnberg zum Club. Die Rostocker empfangen in der nächsten Runde sonntags den FSV Frankfurt.