Bundesliga

Hertha BSC: Felix Magaths Plan mit Kevin-Prince Boateng

Hertha-Chefcoach will gegen Stuttgart nicht über spielerische Qualität kommen

Magaths Plan mit Boateng: "Da brauchen wir nicht Versteck spielen"

Kevin-Prince Boateng (li.) spielt eine wichtige Rolle für Felix Magath (re.).

Kevin-Prince Boateng (li.) spielt eine wichtige Rolle für Felix Magath (re.). IMAGO/Philippe Ruiz

"Nicht nur sportlich, sondern auch privat die schönste Phase" seiner Trainerkarriere erlebte Felix Magath nach eigener Aussage beim VfB Stuttgart. Von Februar 2001 bis Mai 2004 stand er bei den Schwaben in der Verantwortung - "persönlicher Rekord, aber auch Rekord für den VfB Stuttgart", rechnete der Hertha-Trainer auf der Pressekonferenz am Freitag vor und liegt zumindest mit Blick auf die Bundesliga-Historie des nächsten Hertha-Gegners richtig.

Sein Geschäftsführer Fredi Bobic, ebenfalls mit Stuttgarter Vergangenheit, witzelte daraufhin, er hätte 2013 nach zweieinhalb Jahren mit Bruno Labbadia "noch länger durchgezogen, wenn ich das gewusst hätte". Aber: "Das war damals schon verdammt lang."

Spielerischer Ansatz? "Das streben wir natürlich nicht an"

Am Sonntag (17.30 Uhr, LIVE! bei kicker) müssen Magath und Bobic nun im Kellerduell gegen den für ihn besonderen Verein Punkte holen, um Hertha BSC eine vorteilhafte Position im Abstiegskampf zu verschaffen. Und die Betonung liegt auf Kampf.

Auf die Frage hin, ob im Duell der beiden fußballerisch wohl besten Mannschaften im Tabellenkeller der spielerische Ansatz über dem Kampf stehen könnte, wurde Magath deutlich: "Das streben wir natürlich nicht an. Wir wissen, dass Stuttgart eine spielstarke Mannschaft mit schnellen Offensivspielern hat, aber bei uns war der Kampf ja oft nicht dabei und wir haben es versucht, spielerisch zu lösen. Wir haben festgestellt, dass gerade dieser Kampf uns den Sieg in Augsburg gebracht hat. Das hat auch der gegnerische Trainer (Markus Weinzierl, d.Red.) gesagt, dass wir die Augsburger aus dem Tritt gebracht haben mit unserer kämpferischen Einstellung. Nichts anderes wird auf die Stuttgarter zukommen. Wir werden fighten bis zum Schluss."

Magath setzt auf Boateng - Klünter fällt aus

Passend dazu sieht auch Magaths Plan mit Kevin-Prince Boateng aus. "Er war ein wesentlicher Faktor für das Spiel in Augsburg, der die Mannschaft geführt hat, Struktur reingebracht hat", lobte der Coach den 35-Jährigen. "Da brauchen wir nicht Versteck spielen: Selbstverständlich wird er auch am Sonntag auf dem Feld so Regie führen."

Boateng wird also erneut in der Startelf stehen - und auch abgesehen davon kündigte Magath an: "Sehr viel wird sich in der Mannschaft nicht verändern." Sicher ersetzen muss er jedoch Marco Richter, der wegen seiner 5. Gelben Karte gesperrt fehlt. Myziane Maolida wird Richters Rolle nicht einnehmen, der Franzose laboriert weiterhin an Knieproblemen. Zudem ist Lukas Klünter, der sich im Training am Donnerstag eine Schulterverletzung zugezogen hat, neu im Hertha-Lazarett.

Trainerwechsel auf der Zielgeraden: Nur zweimal hat es gereicht

Die Stimmung im Team bezeichneten Magath und Bobic als wenig euphorisch - und deshalb gut. Nach dem Spiel in Augsburg habe er "niemanden jubelnd durch die Kabine oder jubelnd nach Berlin rennen sehen auf der Autobahn", sagte Bobic. Und Magath bekräftigte: "Die Punkte in Augsburg zählen erst richtig, wenn wir jetzt wieder punkten."

Den Fokus nur auf die eigenen Spiele lebt der Coach dabei beim Blick auf die Konkurrenz vor: "Ich kriege mit Mühe und Not zusammen, gegen wen Bielefeld am Wochenende spielt und gegen wen wir spielen, das reicht mir. Gegen wen zum Beispiel Bochum spielt, kann ich Ihnen gar nicht sagen, weil es mich nicht interessiert." Auflösung: Bochum hat am Sonntag den FC Augsburg zu Gast - also Herthas direkten Konkurrenten.

mib