Bundesliga

"Macht den Fußball kaputt": Bruno Labbadia kritisiert VAR

VfB-Coach poltert nach 1:2 in Freiburg

"Macht den Fußball kaputt": Labbadia ist "totaler Gegner des VAR"

Er war mit der Leistung der Schiedsrichter am Samstag gar nicht einverstanden: VfB-Coach Bruno Labbadia.

Er war mit der Leistung der Schiedsrichter am Samstag gar nicht einverstanden: VfB-Coach Bruno Labbadia. imago images

Es war bereits das sechste Baden-Württemberg-Derby in Folge, das die Stuttgarter gegen den SC Freiburg in der Bundesliga verloren haben. Nach dem 1:2, bei dem der VfB aufopferungsvoll gekämpft hatte, konnte Bruno Labbadia seiner Mannschaft allerdings keine großen Vorwürfe machen. "Und täglich grüßt das Murmeltier", haderte Stuttgarts Cheftrainer. "Wir haben wieder gut gespielt und haben uns wieder nicht belohnt, weil der letzte Pass oder die letzte Entscheidung nicht gepasst hat."

Mit einem Traumtor hatte Chris Führich den VfB nach einer halben Stunde eigentlich auf Kurs gebracht, doch in der Folge fehlte der letzte Punch vor dem Tor. Freiburg machte sicherlich nicht sein bestes Spiel, drehte die Partie aber nach zwei VAR-Eingriffen und zwei Elfmetern in Person von Vincenzo Grifo noch komplett.

In 20 Jahren habe ich noch kein Spiel durch zwei Elfmeter verloren. Immer wird man beschissen.

Bernhard Trares

Labbadia veranlasste das zu einer scharfen Kritik am gesamten Team um den hauptverantwortlichen Unparteiischen Sascha Stegemann, der am Samstagnachmittag von Video-Referee Sören Storks unterstützt wurde. "Ich habe gar keine große Lust, über die Elfmeter zu sprechen", begann der 57-Jährige seine Ausführungen nach den diskussionswürdigen 90 Minuten in Freiburg. Um es dann doch zu tun: Der VAR sei schließlich ursprünglich eingeführt worden, "um krasse Fehlentscheidungen aufzudecken. Und dann braucht der Schiedsrichter gefühlt zehn Minuten, um sich festzulegen. Ich bleibe ein totaler Gegner des VAR. Er macht den Fußball kaputt."

Auf dem Weg in die Kabine war auch Labbadia-Assistent Bernhard Trares kaum zu beruhigen. "In 20 Jahren habe ich noch kein Spiel durch zwei Elfmeter verloren. Immer wird man beschissen", polterte der 57-Jährige deutlich hörbar. Was seinen Chef besonders störte: "Du kannst vor allem nicht den Schiedsrichter, der eine klare Entscheidung trifft, rausholen. Damit enteierst du die Schiedsrichter. Es ist so, dass die Schiedsrichter eigene Entscheidungen treffen müssen", kritisierte Labbadia.

Labbadia: "Dann kann ich in jedem Spiel 20 bis 30 Szenen raussuchen"

In Richtung von Videoassistent Storks schickte der VfB-Cheftrainer auch noch einige Worte: "Ich finde es unmöglich, dass der Keller da eingreift. Der Schiedsrichter hat ganz klar gesagt, dass es kein Foul war." Stegemann brauche in der Folge "zehn Minuten draußen, um eine Entscheidung zu treffen. Dann können wir einpacken. Dann kann ich in jedem Spiel 20 bis 30 Szenen raussuchen, die ein Foul sind, wo ich pfeifen kann."

Durch die zehnte Bundesliga-Niederlage im 20. Saisonspiel steckt der VfB weiter tief im Tabellenkeller fest. Gewinnt Hertha BSC am Sonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) sein Heimspiel gegen Gladbach, stünde Stuttgart sogar auf einem direkten Abstiegsplatz. Die Schwaben sind am nächsten Samstag (15.30 Uhr) gegen Köln in der Pflicht, ehe eine Woche später ein "Abstiegsendspiel" auf Schalke wartet.

msc