Lyon musste im Vergleich zum letzten Spiel in der Königsklasse in Eindhoven ( 4:0 ) auf Freistoßspezialist Juninho (Gelbsperre) verzichten, der durch Pedretti ersetzt wurde. Der genesene Kapitän Cacapa kehrte in die Startelf, der Schweizer Müller musste weichen. Im Vergleich zur Liga-Partie gegen Florenz (3:1) änderte Trainer Carlo Ancelotti sein Team auf nur einer Position. Anstelle von Inzaghi durfte Gilardino neben Shevchenko stürmen.
Das Viertelfinale auf einen Blick
Die Anfangsviertelstunde gehörte ganz klar den Gästen aus Mailand. Ausdruck der Überlegenheit waren drei gute Einschussgelegenheiten: Shevchenko scheiterte mit einem Schlenzer aus 14 Metern an Keeper Coupet (7.), während Kaka das Tor bei seinem 20-Meter-Schuss in der 12. Minute knapp verfehlte. Zwei Minuten später die nächste Gelegenheit für die Ancelotti-Elf. Eine Serginho-Flanke sprang Kaka an die Hacke, doch Shevchenko nutzte das Zufallsprodukt nicht. Erneut war Coupet mit dem Fuß zur Stelle, verhinderte aus zwölf Metern den frühen Rückstand. Auch bei der einizgen guten Chance für Lyon stand der Zufall Pate. Pedrettis Freistoß von halblinks segelte an Freund und Feind vorbei. Keeper Dida musste sich am Ende gehörig strecken, um Milan vor dem Rückstand zu bewahren (26.). Zwar kam Olympique nun etwas besser ins Spiel, Torchancen blieben aber hüben wie drüben Magelware. Viel Quergeschiebe in den Hinterreihen sorgten mit der Zeit für eine Partie, in der die Höhepunkte ausblieben. Zudem standen die Abwehrreihen beider Teams kompakt. Erst in der 40. Minute sorgte Shevchenko für Reaktionen auf den Zuschauerrängen. Der Ukrainer nutzte ein Missverständnis zwischen Cacapa und Cris, scheiterte aber wieder allein vor Coupet am reaktionsschnellen Schlussmann von Lyon. So blieb es bis zur Pause in einer durchwachsenen, aber äußerst fairen Begegnung beim torlosen Remis. Die zweite Hälfte verlief, wie die erste Halbzeit aufgehört hatte. Beide Mannschaften scheuten das Risiko, so dass Chancen absolute Mangelware blieben. Tiago hatte zwei der wenigen Torgelegenheiten. In der 55. Minute warf sich jedoch Serginho in seinen Schuss aus zwölf Metern, während in der 83. Minute Dida seinen Distanzschuss mit den Fingerspitzen über die Latte klärte. Zudem hatte Diarra eine Chance, aus elf Metern einzunetzen, traf jedoch den Ball nicht richtig (63.). Von Milan kam im Spiel nach vorne so gut wie gar nichts mehr. Während der letzten halbe Stunde zog sich der AC weit in die eigene Hälfte zurück und schien sichtlich zufrieden mit dem torlosen Hinspielergebnis. Schiedlich friedlich ging es zu, bis Schiedsrichter Plautz den emotionslosen Kick mit dem Schlusspfiff beendete. Bei Lyon war das Fehlen von Spielmacher Juninho deutlich spürbar. Den Franzosen fehlten gegen die gut gestaffelte Abwehr der Gäste die Ideen, um das wichtige Heimtor zu erzielen. Milan war in der zweiten Hälfte darauf bedacht, das Ergebnis über die Zeit zu bringen und will nächste Woche im San Siro mit dieser ordentlichen Ausgangsposition ins Halbfinale einziehen.