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Löws Warnung: "Die Gruppe wird kein Selbstläufer"

Lahm beginnt gegen Färöer auf rechts, Schmelzer auf links

Löws Warnung: "Die Gruppe wird kein Selbstläufer"

Die EM-Niederlage aufgearbeitet: Joachim Löw rief am Mittwoch die Ziele für die WM-Qualifikation aus.

Die EM-Niederlage aufgearbeitet: Joachim Löw rief am Mittwoch die Ziele für die WM-Qualifikation aus. picture alliance

Färöer und Österreich am kommenden Dienstag, dazu noch Irland, Kasachstan und Schweden: Es hätte schlimmer kommen können für die deutsche Elf. Dennoch sagt Löw: "Die Gruppe halte ich für ausgeglichen. Das wird mit Sicherheit kein Selbstläufer."

Dass das deutsche Team gegen Färöer die drei ersten Punkte einsacken wird, daran zweifelt aber auch Löw nicht ernsthaft. Vielmehr stellt sich die Frage nach der Art und Weise: Wie wird sich die deutsche Mannschaft nach den Rückschlägen im EM-Halbfinale gegen Italien (1:2) und dem missglückten Testspiel gegen Argentinien (1:3) präsentieren? Löw jedenfalls hat ein gutes Gefühl nach den ersten Trainingseinheiten in Barsinghausen. "Grundsätzlich spüre ich, dass der Erfolgshunger vorhanden ist", so Löw. Man habe die Enttäuschung aus dem Italien-Spiel weggesteckt, auch wenn "mehr drin gewesen" wäre. Die Niederlage sei "inzwischen aufgearbeitet worden".

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Vorsicht scheint dennoch die Mutter der Porzellankiste zu sein in Sachen WM-Qualifikation - auch bei den Spielern. "Wir dürfen keine Mannschaft unterschätzen", sagte Özil. Auch Müller wollte noch lange nicht von Brasilien reden. Erstmal gelte es, die beiden Spiele gegen Färöer und Österreich zu überstehen. Das Selbstvertrauen ist dennoch vorhanden. "Wir wissen, was wir können, und das werden wir auch zeigen", kündigte Özil an.

Die Tore tun mir gut, um Ruhe zu haben - auch vor euch.

Thomas Müller, nachdem er von den Journalisten auf sein Formhoch beim FC Bayern angesprochen wurde.

Was die deutsche Mannschaft in den jüngsten Partien nicht so konsequent zeigte, war eine solide Abwehrleistung. Es ist einer der Hebel, an denen Löw nun ansetzen will, um die Mannschaft auf dem Weg nach Brasilien ein Stück nach vorne zu bringen. "Ich erwarte eine hervorragende, verbesserte Defensivleistung. Das fängt vorne an, in den ersten Aktionen. Wir müssen uns im Spiel gegen den Ball verbessern." Offensivkraft Müller hat die Worte seines Chefs schon verinnerlicht: "Die Entwicklung muss weiter gehen. Das Umschalten ist wichtig, wir müssen Färöer gleich unter Druck setzen."

Löw bestätigt: Lahm auf rechts, Schmelzer auf links

Wer auf den defensiven Außenpositionen auflaufen wird, ist auch schon klar. Löw bestätigte, dass Lahm auf rechts spielen werde ("Er wird dort auch bei Bayern auf absehbare Zeit spielen"), Schmelzer wird links beginnen ("Ich habe das Gefühl, er ist bei uns angekommen"). Zudem verriet Löw, dass auch Marco Reus wieder von Beginn an mit dabei ist ("Man kann davon ausgehen, dass er spielt"). Bis auf Toni Kroos (Hüftprellung), hinter dem noch ein Fragezeichen steht, sind alle Spieler voll belastbar.

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Ganz vorne wird wohl Miro Klose zu finden sein. Löw entschied sich, mit dem Lazio-Akteur nur eine echte Sturmspitze zu nominieren, auch der Leverkusener Stefan Kießling blieb mal wieder außen vor , Mario gomez ist noch nicht fit. Zuletzt war eine generelle Debatte darüber losgetreten worden, ob auf der Stoßstürmerposition zukünftig eine "Versorgungslücke" im DFB zu befürchten sei. Auch Löw macht sich so seine Gedanken. "Wir müssen uns die Frage stellen: Wie und in welcher Form werden die Spieler ausgebildet?" Der Bundestrainer werde jedenfalls auf "ballsichere, kombinationsstarke Spieler" setzen, deswegen sehe er auch Reus als Alternative in vorderster Front.

Bereits in der EM-Vorbereitung hatte Löw den Dortmunder als Sturmspitze auf Herz und Nieren getestet. Sollten allerdings in einem der beiden kommenden Spiele Klose und Reus gleichzeitig auflaufen oder sich einer der beiden verletzen, sind die kurzfristigen Alternativen im deutschen Kader reichlich spärlich gesät.

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