Im Vergleich zum 2:2 bei Tottenham Hotspur am Wochenende in der Liga tauschte Reds-Coach Jürgen Klopp beinahe komplett durch - einzig Morton blieb in der Startelf. Spieler wie Salah, Mané, Alisson oder Alexander-Arnold standen nicht im Kader.
Bei Leicester entschied sich Trainer Brendan Rodgers im Vergleich zum 4:0 gegen Newcastle zu dagegen lediglich zu drei Umstellungen: An Stelle von Castagne, Evans und Barnes begannen Ricardo Pereira, Soumaré und Vardy.
Eiskalter Vardy bestraft die Reds
An der Anfield Road entwickelte sich von Beginn an eine unterhaltsame Partie, weil Liverpool um Spielkontrolle bemüht war und nach vorne spielte - und die Foxes immer wieder blitzschnell umschalteten und steil in die Spitze spielten. Und dies früh erfolgreich: Der von Maddison in Szene gesetzte Vardy erzielte mit einem nicht unhaltbar wirkenden Schuss an Keeper Kelleher vorbei das 1:0 (9.). Wenige Minuten später gelang dem Routinier sogar ein Doppelpack! Wieder nach schnellem und direktem Spiel - über Dewsbury-Hall und Daka - kam Vardy zum Abschluss und vollstreckte eiskalt (13.).
Die Reds mussten sich ein wenig schütteln, kamen aber wenig später nach einem von Tsimikas eingeleiteten Angriff zum Anschlusstreffer. Oxlade-Chamberlain traf nach Ablage von Firmino vom Strafraumrand (19.). Leicester blieb bis zur Pause aber gefährlicher. Maddison erzielte mit einem sehenswerten Distanzschuss über Kelleher hinweg das 3:1 (33.), wenig später verpasste Vardy einen Dreierpack um Haaresbreite - weil er am Innenpfosten scheiterte (38.).
Klopps Joker sticht, dann kommt Minamino
Die verdiente Pausenführung mussten die Foxes indes teuer bezahlen. Denn nach Ricardo Pereira (42.), der bereits seit einem frühen Foul von Morton angeschlagen war, mussten kurz nach der Halbzeit dann auch Daka (56.) und kurz darauf der Ex-Freiburger Söyüncü (60.) angeschlagen vorzeitig vom Feld. Klopp wiederum hatte zur zweiten Hälfte Diogo Jota, Konaté und Milner gebracht. Aber trotz verstärkter Bemühungen blieben die ganz klaren Torchancen für die Reds zunächst aus - bis in die 68. Minute: Nach Zusammenspiel mit Minamino war es Joker Diogo Jota, der aus 13 Metern erneut verkürzte - 2:3.
Danach drückte Liverpool auf den Ausgleich. Oxlade-Chamberlain schlenzt aus 20 Metern knapp über das Tor (78.). Diogo Jota köpfte nach einem Schuss von Keita aufs Tor, aber Schmeichel parierte gekonnt (82.). Doch erst rund 90 Sekunden vor Ende der angezeigten Nachspielzeit von sechs Minuten war es Minamino, der die Anfield Road mit dem 3:3 zum Kochen brachte (90.+5).
Kelleher wird zum Matchwinner
So musste das Elfmeterschießen über das Weiterkommen entscheiden. Die ersten sechs Schützen trafen allesamt, ehe Kelleher den Elfmeter von Thomas parierte. Minamino vergab mit dem zehnten Elfmeter zunächst die Entscheidung, doch danach hielt Kelleher gegen Bertrand erneut. Diogo Jota sorgte anschließend für das Weiterkommen des Reds.
Für Liverpool geht es am Sonntag (13.30 Uhr) in der Premier League am Boxing Day gegen Leeds United weiter, ehe man schon am Dienstag (21 Uhr) in der Liga erneut auf Leicester trifft - dann auswärts. Die Foxes treten zuvor am Sonntag (16 Uhr) bei Tabellenführer ManCity an.
Im Halbfinale, das mit Hin- und Rückspiel stattfindet, tritt Liverpool schon Anfang Januar beim FC Arsenal an und empfängt die Gunners dann rund eine Woche später an der Anfield Road.