Leverkusens Trainer Peter Bosz nahm im Vergleich zum jüngsten 1:1 in Leipzig zwei Änderungen an seiner Startelf vor. Für Wendell und Palacios spielten Sinkgraven und Aranguiz.
Union-Coach Urs Fischer tauschte nach dem 2:2 gegen Wolfsburg fünfmal: In der Abwehr ersetzte Parensen Subotic, im Mittelfeld erhielten Prömel und Ryerson den Vorzug vor Gentner und Trimmel, und im Angriff spielten Ingvartsen und Ujah für Malli und Andersson.
Ujah gibt den ersten Schuss ab
Nach nicht einmal 180 Sekunden gaben die Gäste aus Berlin den ersten Torschuss ab, doch Ujah stellte Leverkusens Torwart Hradecky mit seinem mittigen Flachschuss nicht vor Probleme (3.). Wenig später fand auch Bülter per Kopf seinen Meister in Hradecky, Flankengeber Ujah hatte allerdings im Abseits gestanden (11.).
Wenig später stellten die Fans beider Mannschaften ihre Gesänge ein. Nach einem Notarzteinsatz musste ein Zuschauer im Block F1 reanimiert werden, die Anhänger reagierten sehr empathisch und schwiegen, bis die Ärzte den Patient versorgt und auf den Weg ins Krankenhaus gebracht hatten.
Ingvartsen bringt Union in Führung
Auf dem Rasen tat sich Leverkusen derweil schwer, in die Partie zu finden. Die Werkself hatte zwar ein deutliches Plus in Sachen Ballbesitz, verstand es aber nicht, die Defensive der Gäste auszuhebeln. Union verteidigte mit Hingabe und Weitsicht - und ging kurz vor der Pause in Führung: Sinkgraven leistete sich einen Fehlpass im Mittelfeld, die Eisernen setzten zum Gegenstoß an, Bülter behauptete sich auf dem Flügel gegen den zurückeilenden Sinkgraven, flankte und fand Ingvartsen - 0:1 (39.).
Das Viertelfinale im Überblick
Zur Pause wechselte Bosz zweimal aus. Der mit Gelb vorbelastete Tah und der angeschlagene Amiri blieben in der Kabine, für sie spielten nun Diaby und Weiser. Mit den beiden zeigte Leverkusen in den zweiten 45 Minuten ein anderes Gesicht. Die Werkself wirkte deutlich zielstrebiger und entschlossener. Die Folge: erste Umschaltsituationen über Diaby (47.) und Havertz (48.) sowie - als der Schwung gerade verflogen schien - das Ausgleichstor: Havertz bediente den kurz zuvor eingewechselten Bellarabi, dieser zog aus halbrechter Lage ab und traf per Flachschuss ins lange Eck - 1:1 (72.).
Lenz sieht Gelb-Rot - Leverkusen dreht das Spiel
Leverkusen war nun am Drücker, da Union nach der Gelb-Roten Karte für Lenz (71.) in Unterzahl spielen musste, doch Demirbay (76.) und Bender scheiterten zunächst an Gikiewicz (79.), zudem zielte Weiser knapp am Tor vorbei (79.). Dann aber bog Bayer mit einer Ecke auf die Siegerstraße an: Aranguiz köpfte nach einer Demirbay-Hereingabe ein (86.), und in der Nachspielzeit schloss Diaby einen Konter mit dem 3:1 ab - die Entscheidung (90.+1).
Damit zog Leverkusen ins Pokalhalbfinale ein und blieb zum achten Mal in Folge unbesiegt. Ob diese Serie auch gegen Frankfurt hält? Am Samstag (15.30 Uhr) empfängt Bayer die Eintracht Frankfurt. Union gastiert parallel in Freiburg.