Personal: Bei Leverkusen kehrten nach dem 0:2 von München Bastürk (nach Sperre), Lucio (Verletzung) und Kirsten (Bank) zurück, dafür blieben Kleine, Zivkovic und Berbatov auf der Bank. Schalke-Coach Stevens brachte die Elf, die zum Jahresauftakt Bayern 5:1 und Gladbach 2:0 besiegt hatte.
Taktik: Leverkusen vertraute wie üblich zwei im Raum verteidigenden Abwehrspielern und Ramelow als Absicherung zentral davor. Ballack tauchte zwischen beiden Strafräumen überall auf, die offensiven Bastürk und Zé Roberto sollten die Spitzen füttern. Auch Schalke setzte in der Defensive auf Raumdeckung, Nemec bewachte davor meist Bastürk. Das Mittelfeld rochierte permanent, allen voran Wilmots und Böhme wechselten häufig die Seiten.
Spielverlauf: Die Rollen waren im ersten Durchgang klar verteilt: Leverkusen agierte, Schalke reagierte. Bayer dominierte das Geschehen eindeutig. Im Spielaufbau gefiel vor allem Schneider mit seinen überraschenden Ideen. Schalke verhielt sich viel zu passiv, war arg defensiv gestaffelt. Ein Offensivspiel war nicht vorhanden, weil die groß gewachsenen Lucio, Nowotny und Ballack die langen Pässe der Gelsenkirchener frühzeitig abfingen. Aus der Überlegenheit des ersten Durchgangs (4:0 Chancen, 4:0 Ecken) machten Kirsten und Co. aber nichts. Zur zweiten Hälfte änderte sich das Bild. Urplötzlich wurden die Gelsenkirchener mutiger - und gingen prompt nach einem Freistoß in Führung. Statt nur auf Konter zu warten, suchten sie kurzzeitig die Initiative, allen voran Torschütze Böhme mauserte sich zum Aktivposten. Leverkusen verlor dagegen den Faden, wurde zunehmend planloser. Zwar war Bayer in der Schlussphase wieder überlegen, fand allerdings auch mit drei Stürmern keinen Weg mehr durch die gut gestaffelte Schalker Hintermannschaft.
Fazit: Ein äußerst glücklicher Sieg der Schalker, die ihre einzige Chance nutzten. Leverkusen münzte seine Feldüberlegenheit nicht in Tore um.
Von Jean-Julien Beer und Oliver Bitter