Leverkusens Derdiyok ist hier schneller am Ball als Hannovers Haggui. picture-alliance
Leverkusens Coach Jupp Heynckes musste nach dem 1:2 in Suttgart seine Startelf notgedrungen umbauen. Mit Castro (Muskelfaserriss) und Keeper Adler (Rippenbruch) und dem gesperrten Barnetta (Ampelkarte fehlten drei Spieler, die noch in der Vorwoche aufgelaufen waren. Neu auf dem Feld durften sich Bender, Kaplan (erstmals von Beginn an) und zwischen den Pfosten Giefer beweisen.
Auch Hannover unter Mirko Slomka musste nach dem 0:7-Debakel bei Bayern seine Aufstellung ändern. Djakpa fehlte gelbgesperrt, Ya Konan wegen eines Muskelfaserrisses und Stajner wurde auf die Bank verbannt. Bruggink, Sofian Chahed und im Angriff Hanke sollten es im Rheinland richten.
Bei schönstem Frühlingswetter begannen beide Teams die Partie bedächtig. Hannover stellte sich zunächst defensiv auf, war sichtbar auf Torvermeidung aus. Bayer hatte so von Beginn an ein deutliches Plus an Ballbesitz, tat sich in der Offensive aber nicht wirklich einfach – mehr als ein paar Nadelstiche gab die Werkself über 20 Minuten nicht ab. Reinartz verpasste etwa eine Vidal-Hereingabe knapp (3.), Bender konnte sich gegen Fromlowitz nicht durchsetzen (14.) und eine gefährliche Kaplan-Ecke verstrich folgenlos (20.).
Dann aber hatte der Startelf-Debütant die entscheidende Idee! Mit einem genau getimten Pass hebelte er Hannovers Abwehr aus, Haggui grätschte erfolglos hinterher und Kießling drosch den Ball zum 1:0 in die Maschen (26.).
Der 32. Spieltag
Bayer führte - Hannover zeigte sich jedoch kaum geschockt, spielte quasi sofort auf den Ausgleich. Balitsch traf nach Bruggink-Freistoß ins Tor, doch Hanke stand zuvor Abseits (27.). Die Roten gaben sich keineswegs geschlagen, spielten immer mutiger nach vorne und hatten mit zwei Schiedsrichterentscheidungen richtig Pech.
Balitsch wurde von Hyypiä am Strafraumrand unfair am Schuss gehindert (30.), der Finne sah nur Gelb. Und kurz darauf spielte Friedrich den Ball im Strafraum klar mit der Hand, der Elfmeterpfiff durch Referee Thorsten Kinhöfer blieb aber aus (36.). So ging es mit dem knappen Vorsprung für die Rheinländer in die Kabinen.
Nach dem Seitenwechsel startete das Spiel erneut zäh, diesmal jedoch agierte Hannover nach vorne etwas druckvoller, kam durch Balitsch (54.) und Schmiedebach (56.) gefährlich auf. Zudem sollte Rama für Pinto für mehr Wirbel sorgen (60.). Doch Bayer zeigte sich abgezockt. Nach einer Ecke der Gäste konterte die Werkself schulbuchmäßig und Kaplan traf zum vorentscheidenden 2:0 (64.). Es war sein zweites Tor in seinem zweiten Bundesligaspiel!
Kießling trifft zum 1:0, Fromlowitz und Haggui können nur noch zuschauen. inago
Mit der Bürde des Zwei-Tore-Rückstandes war Hannover dann geschlagen. Bayer investierte in der Folge nicht mehr als nötig in die Partie, Jupp Heynckes spendierte noch dem A-Jugendlichen Petsos erstmals Bundesligaluft (79.).
Hannover hätte durch Hanke, der sich völlig frei vor Giefer mit zwei Schüssen aus der Nahdistanz überfordert zeigte (82.), zwar noch den Anschluss schaffen müssen, kassierte dann aber nach einem Eggimann-Foul an Kroos gar noch das dritte Gegentor. Kießling verwandelte den fälligen Foulelfmeter (88.), übernahm die Führung in der Torjägerliste (21 Treffer) und setzte auf das Spiel den Deckel.
Leverkusen empfängt am Samstag das Schlusslicht Hertha BSC, während Hannover am gleichen Tag Mönchengladbach zu Gast hat.