Ohne echten Zentrumsstürmer empfing Bayer Leverkusen Verfolger Real Betis. Wegen Alarios Ausfall (mit muskulären Problemen nur auf der Bank), für ihn spielte Diaby, hatte sich Bayers Trainer Gerardo Seoane etwas ausgedacht: Ganz vorne drin spielte Adli und etwas hängend dahinter Wirtz. Spielerische Lösungen waren also gefragt - und diese suchte Bayer von Anfang an. Vor allem in der Offensive zeigte sich die Werkself sehr variabel. Paulinho, spielte für den ebenfalls verletzten Bakker (Knochenödem im Sprunggelenk), Diaby, Adli und Wirtz tauschten fast ständig Positionen. Dahinter sicherten Demirbay und Andrich, der im Vergleich zur 0:2-Niederlage gegen Wolfsburg für Palacios spielte, die Offensivkünstler ab.
Bartra klärt gerade noch
Zunächst konnte Real Betis, das von Coach Manuel Luis Pellegrini nach dem 0:3 bei Atletico auf insgesamt zehn Positionen verändert wurde, aber die Offensivbemühungen der Werkself vom eigenen Strafraum fernhalten. Nach 20 Minuten musste Bartra dann aber schon für den bereits geschlagenen Keeper Rui Silva klären und Adlis Schlenzer von der Linie kratzen.
Frimpongs Treffer zählt nicht
Bayer kombinierte weiter und versuchte, mit schnellem Kurzpassspiel zum Erfolg zu kommen. Diabys Pass kam allerdings nicht schnell genug zu Frimpong, aufgrund einer Abseitsstellung zählte der Treffer des Außenverteidigers nach VAR-Einsatz nicht (24.).
Bayer ließ sich dadurch aber nicht entmutigen und spielte weiter nach vorne. Immer wieder waren es Ballgewinne im Zentrum, die die Angriffe einleiteten, aber zu oft fehlte der letzte entscheidende Pass. Ballverluste waren selten, einer von Andrich wäre aber fast ins Auge gegangen, doch Hradecky war gegen Fekir auf dem Posten (35.).
Bayers blitzsauberer Konter
Gruppe G
Viel mehr kam von Betis nicht aufs Tor des Bayer-Kapitäns, zu selten waren die Ausflüge der Gäste ins letzte Angriffsdrittel. Einmal wagte sich Betis aber noch vor der Pause nach vorne und fing sich prompt einen blitzsauberen Konter ein - und alle vier variablen Leverkusener Offensivspieler waren beteiligt: Paulinho schickte Adli auf die Reise. Am Strafraum bediente der Youngster den noch jüngeren Wirtz. Die Flanke verwertete am langen Pfosten Diaby sehenswert per Volleyabnahme (42.).
Betis kommt, Bayer trifft
Nach dem Seitenwechsel wurden die Gäste aktiver und kamen mit viel Tempo aus der Kabine. Die Bayer-Defensive blieb aber hellwach, stand kompakt und ließ nichts Gefährliches zu. Mit der ersten richtigen Chance der zweiten Hälfte erhöhte Leverkusen - und wieder war Diaby der Torschütze. Erst schoss Wirtz im Sechzehner den eigenen Mann (Hincapie) an, von der Strafraumkante verwertete Diaby aber den Abpraller. Der Schuss wurde von Victor Ruiz noch entscheidend abgefälscht (52.).
Mit der beruhigenden Führung im Rücken zog sich Bayer etwas zurück und bot Betis mehr Räume an. Allein wussten diese die Gäste nicht zu nutzen. Nach Fekirs Freistoß hätte trotzdem der Anschluss fallen können, doch die Latte verhinderte ihn (67.).
Diaby legt zweimal auf
In der Schlussphase lauerte Leverkusen auf den alles entscheidenden Konter und hätte diesen bereits durch Diaby (71.) oder Demirby (80.) fahren können. Trotzdem wurde es nur bedingt spannend, auch weil Betis bis auf Bartras Kopfball in der Schlussphase (85.) offensiv einfach zu harmlos blieb, ehe Wirtz (86.) und der eingewechselte Amiri (90.) zwei Konter blitzsauber abschlossen - beide Male war Diaby der Vorlagengeber.
Damit gewann Bayer nach fünf sieglosen Pflichtspielen endlich wieder und baute die Tabellenführung in Gruppe G aus. Einziger Wermutstropfen ist, dass Demirbay in der Schlussminute nach einer Auseinandersetzung mit Fekir noch die Rote Karte sah - ebenso wie sein Kontrahent.
In der Bundesliga ist Bayer am Sonntag (15.30 Uhr) bei Hertha BSC zu Gast, für Betis steht am Sonntagabend (21 Uhr) das Stadtderby gegen den FC Sevilla an. In der Europa League geht es am 25. November weiter: Leverkusen empfängt um 18.45 Uhr Celtic Glasgow, Sevilla gleichzeitig Ferencvaros Budapest.