Bayer-Coach Heiko Herrlich konnte in der Defensive wieder auf Tah zurückgreifen, der beim 1:1 in Nürnberg noch erkrankt gefehlt hatte. Der Nationalspieler ersetzte den am Sprunggelenk verletzten Sven Bender in der Innenverteidigung. Außerdem begann Baumgartlinger für Kohr auf der Doppelsechs, Bailey rückte für Brandt auf den linken Flügel.
Augsburgs Trainer Manuel Baum konnte wieder auf seinen zuletzt verletzten Torjäger Finnbogason zurückgreifen, der Isländer ersetzte Schieber (nicht im Kader) im Sturmzentrum. Die zweite Änderung im Vergleich zur 0:1-Niederlage beim VfB Stuttgart : Hahn begann anstelle von Koo (Bank).
Augsburg steht tief, Leverkusen zu verspielt
In einem anfangs durchaus temporeichen Spiel übernahm Bayer 04 schnell die Kontrolle und erspielte sich durch zwei Versuche von Aranguiz (8., 10.) sowie zwei Kopfbälle von Havertz (13., 18.) die ersten guten Möglichkeiten der Partie. Augsburg stand spätestens ab Mitte des ersten Durchgangs extrem tief und lauerte auf Kontersituationen, die innerhalb kürzester Zeit zu zwei gefährlichen Abschlüssen von Finnbogason (21., 22.) führten. Die beste Möglichkeit des ersten Durchgangs bot sich allerdings dem auffälligen Aranguiz, der einen Freistoß aus rund 20 Metern nur Zentimeter am linken Tordreieck vorbeizirkelte (25.).
Auch in der Folge blieb Leverkusen tonangebend, brachte einige sehenswerte Kombinationen auf den Rasen, agierte in letzter Konsequenz häufig aber zu kleinteilig. Dennoch hatten Volland, der am herausstürzenden Luthe scheiterte (30.), und Bender, der den Ball am Torwinkel vorbeischlenzte (39.), weitere Möglichkeiten, die Werkself vor dem Pausenpfiff in Führung zu bringen.
Bundesliga, 14. Spieltag
Augsburg nachlässig - Joker Alario sticht
So suchte Leverkusen auch nach dem Seitenwechsel die Lücke im Augsburger Abwehrverbund, verzweifelte aber zusehends an den aufopferungsvoll verteidigenden Fuggerstädtern. Bei einer Dreifachchance scheiterte zunächst Volland an Luthe, dann Havertz am grätschenden Hinteregger, ehe Bellarabi die Kugel aus dem Rückraum über das Tor hämmerte (55.). Ansonsten fiel den Rheinländern aber nicht mehr so viel ein wie noch im ersten Durchgang, Augsburg agierte defensiv cleverer und sorgte hin und wieder für Entlastung, ohne dabei selbst gefährlich zu werden.
Herrlich reagierte auf das torlose Unentschieden und brachte Alario und Brandt für Bailey und Aranguiz - ein Doppelwechsel, der sich nicht einmal zwei Minuten später auszahlen sollte. Nach einem Diagonalball in den Augsburger Strafraum ging Bellarabi im Duell mit Max zu Boden. Die FCA-Defensive reklamierte in Richtung Schiedsrichter und vergaß dabei Bender, der den Ball noch erlief und auf Alario zurücklegte. Der Argentinier stand im Rücken der Abwehr blank und überwand Luthe zum verdienten 1:0 (75.).
Augsburg wacht auf - Ji im Alu-Pech
Augsburg, bis zu diesem Zeitpunkt offensiv weitgehend ungefährlich, war gefordert - und wachte urplötzlich auf. Nach einem Eckball verpassten zunächst Hinteregger und Caiuby im Fünfmeterraum (78.), nur kurze Zeit später fehlten dem eingewechselten Ji nur Zentimeter: Der noch abgefälschte Schuss des Südkoreaners prallte von der Unterkante der Latte zurück ins Feld (81.). Leverkusen wackelte nun bedenklich und Augsburg blies zur Schlussoffensive. Der ebenfalls eingewechselte Cordova setzte zunächst einen sehenswerten Fallrückzieher knapp über das Tor (89.) und blieb in der Nachspielzeit aus hervorragender Schussposition an Dragovic hängen. Der Nachschuss von Khedira landete am Außennetz (90.+3).
So blieb es beim 0:1 - die vierte Niederlage für den FCA in Folge, eine längere Serie gab es in der Bundesligageschichte der Fuggerstädter noch nie. Am kommenden Samstag (15.30 Uhr) wollen die bayrischen Schwaben diese Serie gegen den FC Schalke 04 beenden, für Leverkusen geht es bereits am Donnerstag (21 Uhr) in der Europa League bei AEK Larnaka weiter.