Nur eine Niederlage musste Lens in der laufenden Saison einstecken, meldete sich nach der WM-Pause jedoch nur mit einer Nullnummer in Nizza zurück. Trainer Franck Haise wechselte im Vergleich dazu dreimal und brachte Claude-Maurice, Haidara sowie Openda in der Startelf, in der sich auch der ehemalige Augsburger Danso (41 Bundesligaspiele) wiederfand. Onana, Machado und Said mussten derweil mit der Bank vorliebnehmen.
Paris derweil holte zum Re-Start zwar dank eines späten Elfmetertores drei Punkte gegen Straßburg (2:1), allerdings sah Neymar die Gelb-Rote Karte und fehlt nun im Gipfeltreffen ebenso wie Weltmeister Messi, der noch freigestellt war. Coach Christophe Galtier konnte aber wieder auf Hakimi, Danilo Pereira und Carlos Soler bauen, die anstelle von Bitshiabu, Vitinha sowie Neymar aufliefen.
Ligue 1, 17. Spieltag
Wilder Start
Dass die Neujahrsaufgabe kein Zuckerschlecken werden würde, wussten die Pariser schon vor Anpfiff - immerhin ging es zum heimstärksten Team der Liga (8-1-0). Lens zeigte sich direkt von seiner Schokoladenseite und legte einen Blitzstart hin: Bei einer Flanke wurde Haidara auf der linken Seite vergessen und kam zum Abschluss, seinen Ball ließ Donnarumma nur zu Frankowski klatschen, der nur noch einschieben musste - 0:1 (5.).
Die PSG-Antwort folgte jedoch auf den Fuß: Nach einem kurz ausgeführten Freistoß landete der Ball am zweiten Pfosten bei Mukiele, der von der Grundlinie aus Ekitike im Zentrum bediente. Der tankte sich dynamisch durch, schob zum 1:1 ein und sorgte für das Sahnehäubchen einer furiosen Anfangsphase (8.).
Auch in der Folge blieb es ein rasantes Spiel, in dem sich beide Mannschaften nichts schenkten und immer wieder nach vorne spielten. Es war das von vielen erhoffte Top-Duell - mit Chancen hüben wie drüben.
Openda macht's im Dritten
Mbappé prüfte Lens' Schlussmann Samba (18.), auf der Gegenseite säbelte Claude-Maurice am linken Fünfereck freistehend über den Ball (23.), ehe Openda zunächst an Donnarumma (26.) scheiterte und dann verzog (27.).
In der 28. Minute schlug jedoch die Stunde des Belgiers, der nach einem Ballverlust von Carlos Soler und anschließendem Steilpass von Fofana entwischte, Donnarumma narrte und Lens erneut in Führung brachte (28.). Danach drängte PSG auf den neuerlichen Ausgleich, tat sich aber schwer, sodass es nach kurzweiligen 45 Minute mit dem 2:1 für Lens in die Halbzeit ging.
Einen Schritt voraus: Lens' Sotoca setzt sich gegen Verratti (re.) durch. IMAGO/PanoramiC
Traumstart in Hälfte zwei
Unmittelbar nach Wiederanpfiff gab's noch mehr lange Gesichter auf Pariser Seite, denn Lens legte erneut einen Blitzstart hin: Danilo Pereira spielte kurz auf Fabian, dem unter dem Druck von Haidara ein folgenschwerer Ballverlust unterlief, Openda setzte Claude-Maurice mit einem feinen Hackentrick in Szene - und der bedankte sich mit dem 3:1 (47.).
PSG hatte Probleme. Zwischen Abwehr und Mittelfeld taten sich immer wieder Lücken auf - und genau in diese stießen die Nordfranzosen dank ihres engmaschigen wie hohen und laufintensiven Pressings immer wieder rein. Danso (66.) und Claude-Maurice (67.) näherten sich einem weiteren Treffer an.
Mehr Ballbesitz hatte weiterhin PSG, das sichtlich bemüht war, in seinem Bestreben, nach vorne zu spielen, teils aber auch recht verzweifelt anmutete. Mbappé probierte es sprichwörtlich immer wieder mit dem Kopf durch die Wand und rannte sich fast immer fest. Paris hielt dennoch den Druck hoch, nur kam der finale Pass nicht an.
Und wenn doch, dann stand auf einmal Samba im Weg. So wehrte der Torhüter einen Sarabia-Kopfball aus kurzer Distanz bärenstark ab (75.). So kam es, wie es kommen musste: Lens sorgte für die erste Liganiederlage von PSG in der laufenden Saison und verkürzte den Rückstand auf Platz 1 auf vier Punkte.
Mit frischem Selbstvertrauen kann Lens am kommenden Samstag, den 7. Januar, (15.30 Uhr) ins Pokalspiel bei Fünftligist ESA Linas-Montlhery gehen. Am Dreikönigstag (21 Uhr) muss PSG ebenfalls im Pokal antreten - es geht gegen Drittligist LB Chateauroux.