Leipzig hat auch das fünfte Spiel in Serie gegen Schalke gewonnen. Aus Sicht des Revierklubs sollte es die folgenschwerste Niederlage gegen den Champions-League-Daueranwärter werden. Zum fünften Mal muss Königsblau nun den Gang in die 2. Bundesliga antreten.
Bundesliga, 34. Spieltag
Für Leipzig hatte die Partie sportlich eigentlich keine große Bedeutung mehr. Platz drei in der Liga war bereits vor dem Anpfiff sicher. In Anbetracht des anstehenden Pokalfinals gegen Frankfurt rotierte RB viermal. Im Vergleich zum 3:1-Sieg beim FC Bayern kamen Werner, Forsberg, Klostermann sowie Ersatzkeeper Nyland für Silva, Szoboszlai, Blaswich (alle Bank) und Gvardiol zum Einsatz.
Bei den Schalkern setzte Trainer Thomas Reis auf gleich sechs Neue, wobei er auf die gelbgesperrten Terodde und Jenz sowie den angeschlagenen Krauß notgedrungen verzichten musste. Polter, der beim 2:2 gegen Eintracht Frankfurt als Joker den Ausgleich erzielt hatte, rückte genau wie Kaminski und Latza in die Anfangsformation. Der wieder genesene Stammkeeper Fährmann verdrängte Schwolow auf die Bank, Bülter kehrte nach Gelbsperre zurück und startete für Skarke, Drexler erhielt den Vorzug vor Karaman.
Leipzig kontert effizient
Die neu formierte Schalker Elf hatte gleich zu Beginn ihre Probleme mit spielfreudigen Leipzigern. Auch weil sie hier und da hoch gepresst hatten, liefen die Knappen in einige Konter. Laimer verpasste nach drei Minuten den Blitzstart, stand dann nach einer Parade von Fährmann gegen Dani Olmo aber goldrichtig und schob zum 1:0 ins leere Tor (10.).
Die Gäste änderten an ihrer Spielphilosophie nichts, agierten zum Teil weit aufgerückt, und sahen sich deshalb schnellen Gegenstößen ausgesetzt. Das zweite Tor des Favoriten fiel jedoch, weil die S04-Hintermannschaft bei einem Doppelpass von Dani Olmo und Nkunku zu passiv war. Der Franzose erhöhte nach einem kleinen Solo-Lauf auf 2:0 (19.). Es war sein erster Treffer gegen Schalke, zuvor hatte er gegen die Blau-Weißen bereits sieben Tore aufgelegt.
Schalke kommt nach dem Rückstand zunächst gut zurück
Schalke erholte sich gut von dem Nackenschlag und spielte plötzlich selbst zielstrebig nach vorne. Kaminski, der zuvor in höchster Not gegen Nkunku gerettet hatte (26.), belohnte die Bemühungen seiner Mannschaft und traf per Kopfball zum Anschlusstreffer (28.). Zalazar scheiterte in der Folge erst aus spitzem Winkel an Nyland (33.) und dann per Kopf (36.). Weil Haidara kurz darauf in Fährmann seinen Meister fand (29.), blieb es beim 2:1-Pausenstand.
Nach dem Seitenwechsel durfte Schalke dann prompt ein zweites Mal jubeln. Drexler eroberte die Kugel in der gegnerischen Box nach einem verkorksten Pass im Aufbauspiel von Nyland. Bülter schob den Ball am Norweger vorbei an den rechten Pfosten. Von dort sprang dieser Orban in die Füße, der klären wollte, doch ihn stattdessen unglücklich ins eigene Tor beförderte (49.).
S04 nah dran - Doch Nkunku macht kurzen Prozess
Es war ein Tor, das vor allem RBL wachküsste. Die Gastgeber setzten plötzlich zu einem Powerplay an, doch sowohl Halstenberg (53.) als auch Werner (54.) scheiterten am glänzenden Fährmann, S04 überstand die Druckphase unbeschadet.
Eine Viertelstunde vor Schluss erreichte Schalke die Nachricht, dass Hoffenheim im Parallelspiel in Stuttgart in Führung gegangen war. Das änderte jedoch wenig: S04 brauchte den Sieg. Doch das Aufbäumen - es blieb aus. Stattdessen lief die Reis-Elf zum wiederholten Male in einen Konter. Nkunku bewies Übersicht für seinen Mitspieler, Poulsen stellte auf 3:2 aus Leipziger Sicht (82.).
Der Ausgleich der Stuttgarter gegen Hoffenheim hatte zwar keine Bedeutung mehr, weil sich Bochum gegen Leverkusen schon früh auf die Siegerstraße gebracht hatte, fehlten nun zwei Tore zum Wunder. Diese Herkules-Aufgabe war für angeschlagene Schalker eine Nummer zu groß. Einen von zahlreichen Leipziger Angriffen in der Schlussphase veredelte Nkunku zum 4:2-Endstand (90.+4). Damit teilt sich der Angreifer die Torjäger-Kanone mit Bremens Füllkrug.
Während sich der FC Schalke 04 in die Sommerpause verabschiedet, steht für RB Leipzig noch das Pokalfinale Samstag (3. Juni, 20 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen Frankfurt an.