Leipzigs Coach Ralph Hasenhüttl wechselte im Vergleich zum 0:2 in der Europa League gegen Neapel fünfmal: Klostermann, Orban, Forsberg, Lookman und Augustin durften für Konaté, Demme, Poulsen, Werner (alle Bank) und Laimer (angeschlagen) von Beginn an ran.
Kölns Coach Stefan Ruthenbeck brachte gegenüber dem 1:1 gegen Hannover zwei neue Akteure: Koziello (Startelfdebüt) und Jannes Horn verdrängten Jojic und Özcan auf die Reservebank.
Köln war vom Anpfiff weg darum bemüht, die Leipziger mit ihren eigenen Mitteln, sprich durch aggressives Pressing, zu schlagen. Diese ließen sich von den früh attackierenden Rheinländern aber nicht beeindrucken und gingen mit dem ersten Vorstoß gleich in Front: Bruma drang halblinks in den Strafraum ein und bediente Lookman. Der Engländer scheiterte zwar am Pfosten, doch Augustin stand goldrichtig und drückte den Abpraller über die Linie (5.).
Bundesliga, 24. Spieltag
Terodde verpasst zeitnahe Antwort
Der FC, der im 3-4-2-1 mit der Doppelsechs Höger/Koziello agierte, musste sich kurz schütteln, war dann aber um schnelles Umschaltspiel und eine zeitnahe Reaktion bemüht. Dies gelang ein erstes Mal in der neunten Minute, als Jubilar Osako (100. Bundesligaspiel) seinen Sturmkollegen Terodde mit einer Flanke fand, der 29-Jährige allerdings aus elf Metern an Gulacsi scheiterte.
RB lässt viele Chancen liegen
Leipzig ließ mit der Führung im Rücken Ball und Gegner laufen. Von Köln kam nicht viel - hatten die Rheinländer einmal das Leder, gaben sie es schnell wieder her und mussten eine RB-Angriffswelle nach der anderen über sich ergehen lassen. Darin lag allerdings das Manko der Sachsen: Sowohl Augustin (20./29.), Sabitzer (31.), Bruma (32.) als auch Forsberg (40.) ließen ihre durchaus hochkarätigen Gelegenheiten teilweise fahrlässig liegen. Dieser Chancenwucher hätte sich kurz vor der Pause um ein Haar gerächt, doch Jorge Merés Kopfballtreffer wurde aufgrund einer Abseitsposition die Anerkennung verweigert (45.).
Geschlagen: Gegen den Abstauber von Leipzigs Jean-Kevin Augustin (nicht im Bild) zum zwischenzeitlichen 0:1 hatte FC-Torhüter Timo Horn keine Chance. imago
Koziello mit Präzision
Nach dem Seitenwechsel gehörten die ersten Gelegenheiten deutlich präsenter und engagierter agierenden Geißböcken (50. Sörensen; 52./56. Risse), wirklich gefährlich wurden sie zunächst jedoch nicht. Dennoch hatten die Leipziger mit den nun mutiger auftretenden Rheinländern zunehmend Probleme und mussten dann auch den Ausgleich hinnehmen: Kampl klärte eine Risse-Flanke nur unzureichend, Koziello kam im Rückraum an den Ball und ließ RB-Keeper Gulacsi mit einem schönen Linksschuss keine Abwehrchance (70.).
Bittencourt aus kurzer Distanz
Hasenhüttl forderte eine Reaktion seiner Akteure und setzte mit Poulsen, Werner und Demme neue Impulse. Dieser Wechsel-Effekt verpuffte jedoch schnell - stattdessen zündete ein Kölner Joker: Bittencourt, der nach dreieinhalbmonatiger Verletzungspause sein Comeback feierte, wurde schön von Risse bedient und vollstreckte aus kurzer Distanz zum 2:1 für den 1. FC Köln (77.).
Köln bringt Ergebnis über die Zeit
Leipzig fuhr nun hektische Angriffe, agierte jedoch zu ungenau. Zwar tauchten Werner (84.) und Poulsen (86.) noch einmal im Strafraum der Gäste auf, konnten die dritte Pflichtspielniederlage in Serie auch nicht verhindern. Köln hingegen feierte mit dem 2:1 in der Red Bull Arena den zweiten Saisonsieg in der Fremde und zog in der Tabelle mit dem Hamburger SV gleich (17).
Leipzig hat am Samstag (18.30 Uhr) mit dem Topspiel gegen Dortmund das zweite Heimspiel in Serie. Der FC empfängt am Sonntag (15.30 Uhr) den VfB Stuttgart.