Beide Trainer hatten vor der Partie ordentlich die Rotationsmaschine angeworfen. RB-Coach Julian Nagelsmann entschied sich nach dem 1:0-Sieg gegen Leverkusen für fünf Änderungen: Orban, Halstenberg, Haidara, Samardzic und Poulsen spielten für Upamecano, Mukiele, Kampl (Knieprobleme), Olmo und Sörloth.
Bei Bochum nahm Thomas Reis im ersten Spiel nach seiner Vertragsverlängerung sogar sechs Wechsel vor - zwei davon gezwungenermaßen: Stammkeeper Riemann fehlte gesperrt, Routinier Tesche mit muskulären Problemen. Außerdem rotierten Leitsch, Bockhorn sowie die beiden Top-Scorer Zulj und Zoller aus der Elf. Neu dabei im Vergleich zur 1:2-Niederlage gegen Karlsruhe waren Ersatzkeeper Drewes, Decarli (Comeback nach elfmonatiger Verletzungspause), Masovic, Eisfeld, Pantovic und Ganvoula.
Haidara nimmt Bella Kotchaps Einladung an
Das Vorhaben des Underdogs, möglichst lange die Null zu halten, war ziemlich schnell bereits obsolet - und der VfL hatte ganz entscheidend mitgeholfen: Bella Kotchap spielte im Aufbau einen haarsträubenden Fehlpass zu Sabitzer, der den Ball daraufhin butterweich in den Strafraum löffelte, wo der eingelaufene Haidara freistehend per Flugkopfball verwertete (11.).
Für RB erleichterte dies die Aufgabe natürlich immens, die Sachsen spielten ihren Part gerade gegen den Ball aber auch sehr seriös. In vorderster Front machte es Leipzig allerdings häufig zu kompliziert, sodass bis auf einen Distanzschuss von Samardzic (14.) kaum nennenswerte Abschlüsse heraussprangen. Den Gegner aus Bochum hielt RB aber weit weg vom eigenen Tor, nur einmal wurde es nach einem Konter gefährlich: Pantovic verpasste eine Hereingabe von Ganvoula am ersten Pfosten (24.).
Plötzlich geht es schnell: Sabitzer trifft vom Punkt
Ansonsten verlief die erste Hälfte äußerst tempoarm und schien dem Halbzeitpfiff entgegenzuplätschern, als es plötzlich doch mal richtig schnell ging bei RB. Am Ende eines überfallartig vorgetragenen Angriffs brach Nkunku durch und wurde von Drewes abgeräumt, Sabitzer verwandelte den fälligen Strafstoß präzise zum 2:0-Halbzeitstand (45.+1) - RB hatte praktisch das Maximum aus einem offensiv eigentlich zähen ersten Durchgang herausgeholt.
Hwang lässt das 3:0 liegen - Poulsen macht's besser
Zur Pause wechselten beide Coaches. Reis brachte Chibsah für Masovic, Nagelsmann schickte Hwang für Samardzic ins Rennen - und der RB-Joker war noch keine Minute auf dem Rasen, als er bereits das 3:0 auf dem Fuß hatte. Nach einem langen Ball profitierte Hwang davon, dass der herausgelaufene Drewes wegrutschte, der Einwechselspieler zog vorbei, schoss dann aber aus vollem Lauf nur ans Außennetz statt ins leere Tor (46.).
VfL-Coach Reis brachte Mitte des zweiten Durchgangs im Zuge eines Dreifachwechsels unter anderem seine beiden Top-Scorer Zulj und Zoller ins Spiel - doch es war ein Joker der Leipziger, der für den vorentscheidenden Moment sorgte. Der erst zwei Minuten zuvor eingewechselte Olmo machte im Zentrum nach Hwangs Ballgewinn Tempo und spielte dann einen herrlichen Steilpass in den Lauf von Poulsen - 3:0 (66.). Der im ersten Durchgang noch recht glücklose Däne legte wenig später sogar noch seinen zweiten Treffer nach, eine Freistoßflanke von Angelino köpfte Poulsen ins von Drewes verlassene Tor ein (75.).
Klarer Klassenunterschied: Leipzig souverän im Viertelfinale
Der Klassenunterschied war im zweiten Durchgang nun deutlich zu spüren. Leipzig ließ keinen Zweifel mehr am Weiterkommen aufkommen ohne allzu viel Aufwand betreiben zu müssen. Bochum kam auch im zweiten Durchgang nicht über einen Distanzschuss von Losilla (68.) hinaus, das Leipziger Weiterkommen war zu keinem Zeitpunkt ernsthaft gefährdet.
RB steht damit im Viertelfinale des DFB-Pokals, das am kommenden Sonntag ausgelost wird. Am Tag zuvor (15.30 Uhr) sind die Leipziger in der Bundesliga auf Schalke zu Gast. Der VfL Bochum ist ebenfalls am Samstag (13 Uhr) beim VfL Osnabrück gefordert.