Anfang Dezember hatte der Aufsichtsrat Allofs nach einer anonymen Kritik aus der Führungsriege von Volkswagen noch Rückendeckung gegeben und war überzeugt, "dass Klaus Allofs als Verantwortlicher die richtigen Weichen stellen wird". Spätestens nach der Klatsche in München, nur einem Punkt aus den letzten vier Spielen und nur noch einem Zähler Vorsprung auf einen Abstiegsrang entzog das Gremium dem 60-Jährigen das Vertrauen.
Nach der Pleite am Samstag hatte sich Allofs noch kämpferisch gegeben und auf die Karte Winterpause gesetzt, "die beste und einzige Möglichkeit, um ein paar Dinge zu verändern". Und schließlich habe man "ein paar Dinge im Kopf". Man werde in den Gremien in der Pause beraten. Zunächst müsse man aber "daran arbeiten, kleine Dinge zu verbessern - und wir müssen zuschlagen, wenn wir Chancen haben. Vielleicht haben wir uns das aufgehoben für nächsten Samstag. Wir müssen uns fokussieren auf die beiden Spiele jetzt." Fokussieren muss sich Allofs nicht mehr, Veränderungen muss ein neuer Mann auf der Kommandobrücke herbeiführen.
Ambitioniert war Allofs im November 2012 in Wolfsburg angetreten und war zusammen mit Trainer Dieter Hecking im Sommer 2015 ganz oben: Der VfL holte den DFB-Pokal und zog als Vizemeister in die Champions League ein. Wolfsburg galt als neuer Herausforderer des FC Bayern, doch die Realität spricht eine ganze andere Sprache. Hecking ist nicht mehr im Amt, die Niedersachsen stecken im Abstiegskampf – und Allofs ist jetzt auch weg.