Bundesliga

Kreuzbandriss! Andreasen fällt erneut lange aus

Hannover: Mittelfeldspieler guckt nach vorne

Kreuzbandriss! Andreasen fällt erneut lange aus

Folgenschwerer Rasenkontakt: Leon Andreasen verletzte sich am Mittwoch am Knie.

Folgenschwerer Rasenkontakt: Leon Andreasen verletzte sich am Mittwoch am Knie. imago

Andreasen hatte sich erst vor der Partie von Leistenproblemen erholt und verließ nach zehn Minuten den Platz schon wieder mit schmerzverzerrtem Gesicht. Der 29-Jährige war im Rasen hängen geblieben, just an einer Stelle, an der nach dem Coldplay-Konzert am Wochenende neues Grün verlegt werden musste.

Trainer Mirko Slomka erklärte schon am Mittwochabend: "Wir befürchten Schlimmeres." Und das zu Recht: Eine eingehende Untersuchung ergab am Donnerstag die bittere Diagnose. Das vordere Kreuzband im rechten Knie ist gerissen, Andreasen fällt rund sechs Monate aus. "Diese Diagnose ist schlimm für Leon", sagte Slomka am Donnerstag. "Ich wünsche ihm von Herzen alles Gute. Aber sie trifft uns auch als Mannschaft hart, weil wir einen richtig starken Spieler ersetzen müssen."

Das wundersame Comeback des Dänen, "Andreasens Märchen" getauft, ist damit vorerst abrupt beendet. Nach monatelanger Verletzungspause aufgrund anhaltender Leisten- und Schambeinprobleme (letzter Bundesliga-Einsatz vor dieser Saison am 4. April 2010!) hatte er sich in der Saisonvorbereitung zurückgekämpft, bestach mit starken Leistungen in Bundesliga und Europa League und wurde auch schon wieder in die Nationalelf berufen. Laut Slomka habe Andreasen "in den ersten Begegnungen dieser Saison alles gezeigt, was ihn als Fußballer auszeichnet: zweikampfstark, dynamisch und torgefährlich."

Die Diagnose heute Vormittag war keine Überraschung mehr für mich.

Leon Andreasen

Insgesamt kommt Andreasen, der im Mai einen stark leistungsbezogenen Vertrag bis 2013 unterzeichnete , in über dreieinhalb Jahren für Hannover verletzungsbedingt lediglich auf 22 Liga-Einsätze (fünf Tore).

Weitere sollen es nach der Zwangspause werden. "Sein Wille ist immens, er hat die Bereitschaft, sich zu quälen", ist Geschäftsführer Jörg Schmadtke zuversichtlich. "Er wird leidenschaftlich für sein Comeback arbeiten."

Erst einmal steht aber - mal wieder - eine Operation an. "Wir legen jetzt in den kommenden Tagen den Plan fest, wie es weitergeht", sagte Andreasen, den die Diagnose nicht mehr überrascht habe. "Dass richtig was kaputt ist, habe ich schon gestern Abend geahnt. Der Schmerz war schon schlimm." Der neuerliche Rückschlag sei natürlich total bitter, "aber ich gucke nach vorne und bin überzeugt davon, dass ich ein zweites Mal zurückkommen kann".