Deutschlands U-17-Coach Christian Wück nahm gegenüber dem 3:1 gegen Guinea zwei personelle Wechsel vor: Cetin und Yeboah erhielten den Vorzug vor Vagnoman und Kühn.
Kolumbien rennt an - Arp profitiert
Die deutsche Mannschaft ließ sich anfangs von schwungvollen Kolumbianern überraschen, die durch Vidal (3.) und Penaloza (5.) gleich zu guten Gelegenheiten kamen. Beide schlossen aber nicht mit letzter Konsequenz ab. Genau das zeichnete Arp beim ersten Angriff der DFB-Junioren aus: Yeboah steckte auf den HSV-Angreifer durch, der zunächst vom herauseilenden Schlussmann Mier ausgebremst wurde. Doch der Keeper packte nicht ganz fest zu, sodass Arp per Drehschuss einnetzte (7.).
Das brachte die Südamerikaner nicht davon ab, weiter den Vorwärtsgang einzulegen. Mejia (14.), Menese (23.) und Gutierrez (25.) unterstrichen mit weiteren Abschlüssen die Feldüberlegenheit der Kolumbianer. Dann fand die Wück-Elf zu einer defensiven Ordnung - und machte auch nach vorne mächtig Dampf: Yeboah nutzte ein Missverständnis beim Gegner nicht aus (31.), Jastrzembski legte bei einem der vielen schnellen Tempogegenstöße zu spät quer (33.) und abermals der auffällige Yeboah scheiterte mit einem 16-Meter-Kracher am Querbalken (35.).
Die weiteren Achtelfinals im Überblick
Bisseck macht's mit Wucht
Im nächsten Anlauf klappte es mit dem zweiten Treffer, nach Abouchabakas Eckball köpfte Bisseck wuchtig ein, konnte aufgrund eines Zusammenstoßes aber nicht einmal jubeln (39.). Die Passivität der Anfangsphase hatten die DFB-Junioren inzwischen völlig ad acta gelegt, auch ein 3:0 wäre angesichts bester Gelegenheiten (Jastrzembski und Yeboah, jeweils 45.) noch zur Pause möglich gewesen.
Nach Wiederbeginn führte die deutsche Mannschaft schnell die Vorentscheidung herbei. Arp zögerte bei einer hundertprozentigen Chance noch zu lange, legte Sekunden später aber überlegt quer - Yeboah krönte seinen starken Auftritt und musste nur einschieben (49.). Das Spiel war damit so gut wie entschieden, trotz alledem handelte sich Jastrzembski seine dritte Gelbe ein. Im Viertelfinale muss der Flügelflitzer passen.
Arps feiner Heber - Kommt jetzt Brasilien
Deutschland blieb ansonsten konzentriert, arbeitete weiter effektiv gegen den Ball - und nahm Geschenke der kolumbianischen Defensive dankend an: Tegue lud Arp ein, der dessen Laufweg kreuzte und frei vor Mier per Außenrist-Lupfer vollstreckte (65.). Wück nutzte den komfortablen Vorsprung dazu, um seine Stammspieler zu schonen: Neben dem auffälligen Yeboah (59.) ging auch Torjäger Arp vom Feld (67.). Für die Beteiligten war es in der Schlussphase nur ein lockeres Auslaufen.
Der Einzug ins Viertelfinale war geglückt, am Sonntag (16.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) geht es für die deutsche Auswahl in Kalkutta weiter. Der Gegner dort: Der Sieger der Partie Brasilien gegen Honduras.