2. Bundesliga

Köln spät bestraft - Hertha ist aufgestiegen

Überblick: Lautern legt vor, 1860 patzt, Neururer feiert

Köln spät bestraft - Hertha ist aufgestiegen

Gleich schlägt es zum 1:0 ein: Thomas Bröker nimmt Maß, Daniel Brosinski kommt zu spät.

Gleich schlägt es zum 1:0 ein: Thomas Bröker nimmt Maß, Daniel Brosinski kommt zu spät. Getty Images

Am Montagabend wurde der 30. Spieltag in Duisburg komplettiert, wo der MSV den 1. FC Köln empfing. Nach zehn Punkten aus den vorangegangenen vier Spielen sah es lange nach einem Rückschlag für die Duisburger aus, die vor der Partie die Vertragsverlängerung von Manager Ivica Grlic bekanntgaben . Nach verteilter Anfangsphase nutzte der FC in Person von Bröker einen Patzer des Ex-Kölners Brosinski zu einem Traumtor. Im Anschluss kontrollierte das Geißbock-Team das Geschehen und hätte in der zweiten Hälfte vor allem durch Clemens das Ergebnis höher gestalten können. Doch es blieb bis in die Nachspielzeit bei der knappen Gästeführung, die mit der letzten Szene noch ausgeglichen wurde: Eine hohe Freistoßflanke lenkte Bomheuer passgenau ins Netz und bestrafte die Kölner damit für ihren Chancenwucher. Im Kampf um den Relegationsrang muss der FC damit einen Dämpfer verkraften, der 1. FC Kaiserslautern hat nun wieder zwei Punkte Vorsprung.

Lasogga startet die Aufstiegsfeier in Berlin

Berlin jubelt

Jubel nach Pierre-Michel Lasoggas erlösendem 1:0 gegen Sandhausen. Getty Images

Großer Jubel brandete am Sonntag in Berlin auf: Durch ein sehr mühsam erarbeitetes 1:0 gegen den SV Sandhausen beseitigte Hertha BSC die allerletzten Zweifel am direkten Wiederaufstieg. SVS-Coach Hans-Jürgen Boysen überraschte in der Hauptstadt mit einer ungemein defensiven Aufstellung, er schickte sein Team mit einer Fünfer-Abwehrreihe aufs Feld. Berlins Coach Jos Luhukay, der von Anfang an auf Franz gesetzt hatte, wechselte mehrfach offensiv und hatte damit letztlich ein glückliches Händchen: Lasogga stand goldrichtig, staubte nach einem Ramos-Kopfball ab und sorgte damit für Feierstimmung in der Hauptstadt.

Der Zweite aus Braunschweig ließ gegen Aue Punkte liegen. Dabei brachte Boland die Niedersachsen zunächst auf Kurs, als er kurz vor der Pause per Rechtsschuss zuschlug. Doch Boland sollte im zweiten Durchgang erneut im Mittelpunkt stehen, dann jedoch auf der anderen Seite: In bester Torwartmanier wehrte der Braunschweiger auf der Linie einen Ball ab - Rot war die gerechte Strafe. Mit dem folgenden Strafstoß scheiterte Hochscheidt jedoch an Petkovic. Das blieb aber bei Weitem nicht der letzte Aufreger an der Hamburger Straße. Schröder gelang etwas glücklich, weil per abgefälschtem und in Zeitlupe über die Linie trudelndem Ball erzielt, der Ausgleich. Beendet wurde die Partie dann letztlich in Gleichzahl, weil Aues Nickenig in der Schlussphase nach einer Notbremse vom Platz gestellt wurde.

Fort entscheidet das Ost-Duell

"Dieses Spiel ist brutal wichtig. Das wollen wir nicht nur, das müssen wir gewinnen", hatte Dredens Fiel sein Team vor dem Ostderby gegen Cottbus eingestimmt. Und Dynamo ließ Taten folgen, wurde dabei aber auch unterstützt von Cottbus' Börner, der sich nach nur einer halben Stunde durch ein übertriebenes Einsteigen auf Höhe der Mittellinie Rot einhandelte. Die Sachsen dominierten die Partie und kamen kurz nach der Pause durch Joker Fort zum entscheidenden Treffer. In der Schlussphase hätte Dresden das Ergebnis deutlicher gestalten können, doch selbst ein Strafstoß wurde nicht genutzt. Letztlich fuhr Dynamo aber drei wichtige Punkte ein: Der direkte Abstieg dürfte nun kein Thema mehr sein, der Anschluss an das untere Mittelfeld besteht.

FCK: Idrissou sorgt für die Vorentscheidung

Mitchell Weister und Mohamadou Idrissou

Gut gemacht: Die Lauterer Torschützen Weiser (li.) und Idrissou. picture alliance

Am Samstagmittag gewann der 1. FC Kaiserslautern mit 3:0 (1:0) gegen den SC Paderborn und legte im Rennen um Rang drei gegenüber dem 1. FC Köln vor. Allerdings tat sich die Elf von Trainer Franco Foda gegen die diszipliniert auftretenden Ostwestfalen lange Zeit sehr schwer. Hoffer, der für Kapitän Bunjaku spielte, und Idrissou mühten sich im Sturm meist vergeblich. Immerhin traf Weiser in Hälfte eins per Nachschuss zur verdienten Pausenführung, da der SCP in der Offensive kaum stattfand. Mit mehr Biss kamen die Roten Teufel aus der Kabine. Die Pfälzer hatten nun die Partie im Griff, Idrissou war in der 54. Minute per Kopf zur Stelle. Damit waren die Weichen gestellt, Baumjohann erzielte in der 81. Minute den Endstand.

Dagegen fand die Heimmisere der Münchner Löwen mit 1:2 (0:2) gegen den FSV Frankfurt eine Fortsetzung. Der Streit zwischen Investor Hasan Ismaik und der Vereinsspitze dürfte dadurch neue Nahrung erfahren. Denn der jordanische Geschäftsmann drängt auf die Ablösung von Trainer Alexander Schmidt und Sportdirektor Florian Hinterberger, deren Verträge erst Anfang der Woche aber verlängert wurden. Argumente für sich konnte das Duo aber nicht wirklich sammeln, die Elf präsentierte sich in der heimischen Arena einmal mehr seltsam lethargisch. Lediglich nach dem schönen Anschlusstreffer durch Friend in der 70. Minute zeigten die Löwen Biss, doch die Niederlage konnten sie nicht mehr abwehren. Stark (20.) und Görlitz (26.) mit einem schönen Distanzschuss schossen den Erfolg der Hessen heraus. Der FSV bewahrte so seine Chance auf Rang drei.

Mit Neururer und Dedic zum nächsten Sieg

Zlatko Dedic

Zweiter Streich: Bochums Zlatko Dedic freut sich über das 2:0. picture alliance

Der Neururer-Boom bescherte dem VfL Bochum im Spiel gegen den FC St. Pauli ein gut gefülltes Stadion und erneut drei Punkte. Bis zur Halbzeit lagen die Bochumer bereits mit 2:0 in Front. Beide Tore erzielte Dedic. Zunächst verwandelte der Slowene einen Foulelfmeter, dann profitierte er von einem Fehler im Aufbauspiel der Hamburger. Den Konter setzte er Keeper Tschauner durch die Hosenträger in die Maschen. Allerdings waren die Gäste nicht so schlecht wie es das Ergebnis zur Pause andeutete, doch hochwertige Möglichkeiten wurden versiebt. Das wurde auch nach dem Wechsel nicht besser. Die Partie hatte einen hohen Unterhaltungswert, beide Teams zahlreiche Chancen, beispielsweise Tasaka für den VfL und Kringe für die Hamburger. Der Japaner besorgte schließlich mit einem Schuss zum 3:0 aus der zweiten Reihe die Entscheidung. Bochum fährt damit drei wichtige Punkte ein und untermauert Platz 15.

Aalen spaziert zum Heimsieg

In Aalen hatte der VfR zunächst zu verdauen, dass die Lizenz für die kommende Saison wackelt. Das Team zeigte sich aber auf Gegner Union Berlin konzentriert. Bereits nach zwei Minuten gingen die Schwaben nach einem Freistoß durch einen Kopfball von Kister in Führung. Aalen war das bessere Team gegen schwache Berliner. Mit einem schönen Schlenzer schoss Abe den VfR noch vor dem Wechsel mit 2:0 in Front. Union Berlin war für Aalen ein dankbarer und völlig harmloser Gegner und so durfte Lechleiter sogar noch auf 3:0 erhöhen. Mit 39 Punkten ist der Klasseerhalt damit auf sportlicher Ebene so gut wie sicher. Jetzt muss der Verein noch sechs Millionen aufbringen. "Es ist ein Witz, dass so etwas am Spieltag bekannt wird. Das ist ein sehr unglücklicher Zeitpunkt", sagte der Aalener Trainer Ralph Hasenhüttl. "Wir haben die richtige Antwort gegeben. Wir wollen sportlich keine Zweifel lassen, dass wir in diese Klasse gehören."

Ingolstadt feiert im Regen von Regensburg

Richtig was los war in Regensburg in der Anfangsphase. Der Jahn war gegen Ingolstadt noch gar nicht richtig auf dem durchgeweichten Platz, da lagen die Oberpfälzer durch einen Treffer von Korkmaz schon zurück. Doch Regensburg ließ sich zunächst nicht entmutigen, kam verdientermaßen zurück. Machado schoss Keeper Özcan zwar noch ins Gesicht, doch den Abpraller drückte Sembolo, der zuletzt am 19. Spieltag traf, über die Linie. Als aber Machado verletzt vom Feld musste, riss der Faden. Kurz darauf zeigte sich der FCI wieder effektiv und nutzte die nächste Chance direkt zur erneuten Führung - 2:1. Der Jahn war in der Folge bei Dauerregen zwar bemüht, mehr aber auch nicht. Die Planungen für die 3. Liga dürften längst angelaufen sein, während Ingolstadt mit nunmehr 39 Punkten für die nächste Saison planen darf.

Aufstieg - Hertha ist zurück im Oberhaus