FC-Trainer Friedhelm Funkel nahm nach dem 0:0 bei Hertha BSC vier Veränderungen vor: Wolf, Özcan, Katterbach und der wiedergenesene Kapitän Hector ersetzten Drexler, Rexbehcaj sowie die gesperrten Skhiri und Jakobs.
Köln offensiv und meist über die rechte Seite
Bei den Gästen aus Gelsenkirchen stürmten Pacienca und Hoppe im Vergleich zum spektakulären 4:3-Erfolg gegen Frankfurt. Huntelaar musste wegen eines Schlages auf den Unterschenkel passen, der Ex-Kölner Uth hatte dem Verein mitgeteilt, nicht ins Aufgebot aufgenommen werden zu wollen.
Der FC hatte bereits im Vorfeld angekündigt, offensiv ins Spiel zu starten. Die Funkel-Elf ließ Taten folgen, hatte mehr Ballbesitz als der Gegner, doch der notwendige Druck auf das Schalker Tor blieb aus. Fährmann musste nach einer Viertelstunde erstmals einen harmlosen Özcan-Schuss festhalten (16.). Die Königsblauen zogen sich meist weit zurück und bauten eine Fünferkette auf.
Chancen für Köln - Schalker Nadelstiche
Durch die frühe Führung Gladbachs in Bremen fehlte dem Effzeh nur ein Treffer, um den direkten Abstiegsplatz zu verlassen. Die erste Großchance auf eben jenen Treffer bot sich urplötzlich dem aufgerückten Rechtsverteidiger Schmitz, dessen Schuss von Fährmann entschärft wurde (23.). Duda und Kainz kamen anschließend ebenfalls zum Abschluss (26.), doch es blieb beim 0:0.
Für die Funkel-Elf blieb die Partie ein Ritt auf der Rasierklinge. Zwar hatte man nach wie vor mehr Spielanteile, aber Schalke lauerte auf Umschaltmomente. Eine Überzahlsituation spielte Harit schlampig zu Ende (29.), Bornauw fälschte einen Hoppe-Schuss wenig später noch entscheidend ab (31.). In der Schlussphase des ersten Durchgangs fiel keiner der beiden Mannschaften noch etwas Zielführendes ein, sodass es torlos in die Kabine ging.
Bundesliga, 34. Spieltag
Mit dem Wissen, dass es aus Kölner Sicht nach wie vor nur ein Tor benötigte, startete die Funkel-Elf auch in den zweiten Durchgang sehr offensiv: Fährmann parierte einen verdeckten Hector-Schuss (48.). Dann schickte Flick unfreiwillig Wolf steil, doch abermals hieß der Sieger Fährmann (53.). Schalke setzte wie schon in der ersten Hälfte Nadelstiche: Harit feuerte ans Außennetz (55.).
Spiel auf ein Tor - Anderssons Treffer zählt nicht
Weil Gladbach mit Bremen zwischenzeitlich kurzen Prozess machte und Bielefeld in Stuttgart in Führung lag, ging es für den Effzeh Mitte der zweiten Hälfte nur noch um den Relegationsplatz. Und für diesen brauchte es das eine erlösende Tor, welches Andersson in der 71. Minute vermeintlich erzielte. Der Schwede eilte bei Hectors Freistoß als einziger dem Ball hinterher und drückte ihn aus spitzem Winkel ins Netz. Aber: Weil Özcan aus einer minimalen Abseitsposition seinen Gegenspieler aktiv blockte, nahm Schiedsrichter Daniel Siebert den Treffer zurück.
Die Emotionen kochten hoch - und der FC setzte nun alles auf eine Karte, doch scheiterte mehrfach an Fährmann. Vier Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit wurden die strapazierten Kölner Herzen dann aber erlöst: Bornauw köpfte aus kurzer Distanz in die Maschen. Schalke versuchte danach noch einmal zurückzuschlagen, doch der aufgerückte Torwart Fährmann köpfte nach einer Ecke am Tor vorbei (90.+2).
Die Kölner erhalten in der Relegation am nächsten Mittwoch (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) sowie am kommenden Samstag (18 Uhr) zwei weitere Chancen auf den Klassenerhalt. Der Gegner wird Bochum, Fürth oder Kiel sein.
Die Bundesliga-Saison hingegen ist vorbei. Für einige Nationalspieler bleibt allerdings keine lange Verschnaufpause. Ab dem 11. Juni geht die erste paneuropäische Europameisterschaft über die Bühne - ein Blick auf alle vorläufigen Kader.