Lewandowski hatte es einmal versucht, zweimal, dreimal. Immer wieder war er zum Abschluss gekommen, immer wieder hatte er in Augsburgs Torwart Gikiewicz seinen Meister gefunden.
Als die letzte Minute anbrach, sah es so aus, als würde der Torrekord von Gerd Müller doch nicht fallen. Als würde sich Lewandowski die Bestmarke mit ihm teilen. Dann aber fasste sich Sané noch einmal ein Herz und zog aus der zweiten Reihe flach ab, Gikiewicz konnte den Ball nicht festhalten - und Lewandowski staubte ab.
Es war sein 41. Tor in dieser Saison. Ein Treffer historischen Ausmaßes, ein Treffer im x-ten Anlauf.
In den ersten 45 Minuten war Lewandowski ja mehrmals an Gikiewicz gescheitert. Zum Abschied von Alaba, Boateng und Javi Martinez hatten die Bayern höchst dominant gespielt und vier Tore erzielt - die Schützen aber hießen Gouweleeuw (9., Eigentor), Gnabry (23.), Kimmich (33.) und Coman (42.).
Bundesliga, 34. Spieltag
FCA verkürzt mit zwei Toren
Nach der Pause waren die Bayern dann nicht mehr ganz so druckvoll - und Augsburg steigerte sich. In den ersten 45 Minuten hatte sich der FCA zwar nach Kräften gewehrt, allerdings auch die Qualität der Münchner anerkennen müssen. Nun erhielt die Elf von Trainer Markus Weinzierl besser Zugriff - und verkürzte gleich zweimal: Mitte des ersten Durchgangs hatte Caligiuri noch vom Elfmeterpunkt vergeben (25.), nun traf Hahn nach einem Halbfeldfreistoß von Benes (67.), dann netzte Niederlechner ein, als er nach einem Heber von Hahn alleine vor Neuer auftauchte (72.).
Trotz des Augsburger Aufbäumens war die Frage nach dem Sieger des Spiels zwar längst beantwortet - spannend blieb es aber trotzdem, denn Lewandowski hatte ja noch nicht getroffen. Dann brachen die letzten 60 Sekunden an, Sané zog ab, Gikiewicz ließ abklatschen - und Lewandowski war doch noch zur Stelle (90.).