Der 1. FC Köln erreichte im ausverkauften Müngersdorfer Stadion ein sehr glückliches 2:2 gegen über weite Strecken überzeugende Schalker. Der eingewechselte Donkov und Cullmann glichen überraschend die völlig verdiente 2:0-Führung des Herbstmeisters aus. Auf schwer bespielbarem, holprigem Geläuf boten die Teams den Zuschauern ein begeisterndes Spiel.
Der 18. Spieltag auf einen Blick
Im Vergleich zum jüngsten 0:0 gegen Dortmund trat der 1. FC Köln unverändert an. Schalkes Trainer Huub Stevens brachte Möller (nach Rückenverletzung) für Alpugan und Nemec (Pause) für Büskens zurück in die Startelf. Emile Mpenza saß seit dem 12. Spieltag erstmals nach überstandenem Muskelfaserriss wieder auf der Bank. Auf schwer bespielbarem und holprigem Geläuf begann Herbstmeister Schalke bekanntermaßen verhalten, suchte aus einer stabilen Defensive heraus die Kontrolle über das Spiel. Köln startete sehr engagiert, musste gegen die konternden Schalker das Spiel machen. Doch bereits in der 12. Minute schlugen die routinierteren Königsblauen zu: Weiter, steiler Ball auf die linke Außenseite, Böhme sucht den Flankenlauf an der Grundlinie, hat aber keine Möglichkeit zur Hereingabe. Also zieht er selbst in den Strafraum, narrt Cichon und schießt mit seinem schwächeren rechten Fuß aus zwölf Metern in den rechten Winkel. Fortan agierte der Tabellenführer mit noch breiterer Brust. Die Schalker Dreier-Abwehrkette stand sattelfest, die Kölner Kreativ- und Spielaufbaukräfte Lottner und Voigt waren eng markiert. Die mit viel Herz spielenden, engagierten "Geißböcke" taten sich im Spielaufbau sehr schwer, kamen nur selten bis zum Strafraum, auch auf Grund einiger Unkonzentriertheiten im Abspiel. Schalke dagegen sehr variabel und zielstrebig im Spiel nach vorne. Böhme (links) und Latal auf den Außenbahnen sehr agil, die Sturmspitzen Sand und Asamoah stets anspielbereit. Logische, zwischenzeitliche Folge des überlegenen Schalker Spiels war das 2:0 durch Asamoah. Von Van Kerckhoven mustergültig bedient, nutznießte der Stürmer ein Straucheln von Sichone und schloss beherzt mit rechts ins linke Eck ab (34.). Nach dem Wechsel erhöhte sich die Überlegenheit der "Knappen" sogar noch. Schalke ließ Köln dank einer nahezu perfekt organisierten Defensive, die mit einem frühen Pressing begann, keine Chance zu einem konstruktiven Offensivspiel. Des Weiteren erhöhte sich die Kölner Fehlerquote um ein Vielfaches. Die Abspielfehler begannen bereits in der Kölner Abwehr. Schalke agierte mit viel Übersicht, glänzte mit tollem Pass-Spiel und war jeder Zeit Herr der Lage. Die agilen Stürmer waren ganz schwer auszurechnen, die Kölner Abwehr offenbarte Abstimmungsprobleme. Umso überraschender der Anschlusstreffer des kurz zuvor eingewechselten Donkov: Der Bulgare setzte sich in der rechten Strafraumhälfte toll durch und schoss aus ganz spitzem Winkel am verdutzten Reck vorbei zum 1:2. Und den Spielverlauf vollends auf den Kopf stellte Cullmann drei Minuten später, als er eine Freistoß-Hereingabe von Lottner zum Ausgleich ins lange Eck köpfte (75.). Im Anschluss entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, beide Teams suchten in der spannenden wie dramatischen Schlussphase ihr Heil in der Offensive, drängten auf den Siegtreffer. Ab der 78. Minute war Köln in Unterzahl, nachdem Voigt für ein Handspiel seine zweite Gelbe Karte sah. In der 82. Minute übersah Schiedsrichter Fandel ein absichtliches Handspiel von Cichon, Möller wäre allein im Strafraum durchgewesen, doch der Elfmeter-Pfiff blieb aus. Schalke verpasste trotz einer tollen Leistung in einem packenden Spiel einen hochverdienten Sieg. Allerdings gab sich Köln nie auf, kam so zu den Treffern von Donkov und Cullmann und überstand die letzten zwölf Minuten sogar in Unterzahl.