Kampf um den Ballbesitz: Bayers Rolfes wird von Kölns Freis bedrängt. picture-alliance
Beide Teams mussten unter der Woche - mit unterschiedlichem Erfolg - im Pokal ran. Kölns Trainer Zvonimir Soldo sah nach dem 3:2-Erfolg über Wolfsburg keinen Anlass, seine Anfangself zu verändern. Leverkusen hingegen unterlag mit 1:2 in Kaiserslautern. Jupp Heynckes, Coach der Werkself, reagierte und stellte en Gros um. Reinartz, Sarpei, Kroos und Lars Bender mussten ihre Plätze Barnetta, Abwehrchef Hyppiä, dem wiedergenesenen Renato Augusto und Schwaab überlassen.
Schwungvoll ging es los im rheinischen Derby – die erste Duftmarke setzten die Gäste nach knapp zwei Minuten, doch dem Brasilianer Renato Augusto mangelte es genauso an Zielwasser wie der Kölner Ikone Podolski, die wenige Minuten später aus aussichtsreicher Position ebenfalls verzog (4.).
Nur wenige Sekunden später hatten die Domstädter die große Chance zur Führung. Maniche profitierte von einem schönen Zusammenspiel von Ehret und Ishiaku, schoss aber anstatt ins Tor nur an den Rücken von Castro (5.). Damit war aber auf beiden Seiten für lange Zeit das Pulver bereits verschossen. Bayer mühte sich um einen konstruktiven Spielaufbau, versuchte direkt und schnell in die Spitze zu spielen, doch die Kölner agierten in der Defensive kompakt und sicher, ermöglichten der Werkself kaum einmal eine Möglchkeit.
Der 7. Spieltag
Zu eigenen gefährlichen Offensivaktionen sollte es aber nicht mehr langen – das Spiel wurde ruppiger, viele Fehlpässe hüben wie drüben prägten das Bild und erst kurz vor der Pause wurden die Zuschauer wieder aufgeschreckt. Doch Renato Augusto fehlte erneut aus halbrechter Position im Strafraum das Schussglück (42.).
Durchgang zwei begann mit einem Aufreger – Podolski nutzte ein wenig Platz auf der linken Seite, um Freis in Position zu bringen. Doch Adler blieb dabei ohne Beschäftigung. Dann verlagerte sich das Spielgeschehen wieder von den Toren weg ins Mittelfeld. Es blieb ruppig, intensiv und wenig ansehnlich.
Erst als Bayer nach einer knappen Viertelstunde wieder mehr Tempo in die eigenen Aktionen bekam, wurde es wieder etwas lebhafter. Barnetta verpasste aus spitzem Winkel, Kießling versuchte vergebens abzustauben (67.).
Bayer trifft - Maniche sieht Rot
Maniche zieht ab - Rolfes schaut nur zu. Doch Torraumszenen blieben im Derby lange Mangelware. picture-alliance
Bayer erhöhte den Druck, fand aber erst in der Schlussphase den Schlüssel zum Erfolg. In den Händen hielt diesen Kapitän Rolfes, der zunächst aus wenigen Metern per Kopf an Mondragon scheiterte, die folgende Aktion aber mit einem präzisen Torschuss abschloss (83.).
Der Rückstand stachelte die Kölner an, den Portugiesen Maniche aber etwas zuviel. Nach einer Tätlichkeit an Leverkusens Vidal musste der Mittelfeldmann mit einer glatten Roten Karte vom Feld. Die letzten Minuten überstand Bayer unbeschadet, sicherte sich die drei Punkte am Dom und erteilte dem FC einen herben Dämpfer.
Die Domstädter reisen am Samstag zum FC Bayern, Podolski tritt bei seinem Ex-Klub an und will sicherlich eine relevante Arbeitsprobe abgeben. Leverkusen spielt am selben Tag zu Hause gegen Nürnberg.