Kölns Trainer Stale Solbakken drückte nach dem 4:1-Derbytriumph in Leverkusen in der Abwehr der Schuh: Geromel (Außenmeniskusriss) und Jemal (Oberschenkelprobleme) standen nicht zur Verfügung und wurden durch Eichner und Andrezinho ersetzt. 1899-Coach Holger Stanislawski setzte nach dem 3:1-Sieg gegen Wolfsburg auf Mlapa anstelle von Obasi und ließ seine Startelf ansonsten unverändert.
Wegen hohen Verkehrsaufkommens rund um das Rhein-Energie-Stadion wurde die Partie mit zehnminütiger Verspätung von Schiedsrichter Peter Sippel angepfiffen. Danach hielten sich beide Mannschaften nicht lange auf und drückten umgehend auf die Tube. Sowohl die "Geißböcke" als auch die Kraichgauer präsentierten sich sehr engagiert und überzeugten insbesondere im jeweiligen Umschaltverhalten.
Der 7. Spieltag
Kämpferisch wussten beide Mannschaften zu überzeugen, was allerdings zur Folge hatte, das Torraumszenen Mangelware blieben. Lediglich ein zu ungenauer Kopfball von Roberto Firmino nach einem Freistoß sorgte für Aufregung (12.). Aber: Wenn eine Mannschaft in der Bundesliga nicht viele Gelegenheiten braucht, dann ist es der 1. FC Köln, der die beste prozentuale Chancenverwertung der Liga (44,0 Prozent) aufweist. Diese Kaltschnäuzigkeit stellte der FC dann auch nach 20 Minuten unter Beweis: Rudy stellte sich im Zweikampf gegen Jajalo etwas stümperhaft an und verlor den Ball. Der Kroate schickte sogleich Podolski. Dieser marschierte auf links davon, hatte nur noch Starke vor sich, entschied sich dann aber doch für den Querpass auf den mitgelaufenen Jajalo, der ins leere Tor einschob. Kaiser wollte noch per Grätsche klären, hatte dabei aber kein Glück.
Die Rheinländer lagen also vorne, und das nicht unverdient. Mittlerweile hatten sie gerade in den Zweikämpfen klare Vorteile, was dann auch der Grund war, dass sie das gefährlichere Team stellten. Novakovic kam nach einer Ecke einen Tick zu spät (24.), dann wehrte Starke Podolskis Fernschuss ab (27.) und war kurz darauf auch noch schneller als Peszko (31.). Sekunden danach musste Rensing auf der Gegenseite erstmals eingreifen - gegen einen Distanzschuss von Rudy.
Hoffenheims Leistungssteigerung bleibt aus - Podolski macht alles klar
Intensives Duell: Hoffenheims Beck gegen Peszko (re.). Getty Images
Ansonsten gehörte der erste Durchgang den Kölnern, die jedoch vor der Pause nicht mehr nachlegten. Die beste Chance hatte dabei noch Novakovic, der in der 38. Minute aus zwölf Metern zu hoch schoss. Etwas später gab es ein gellendes Pfeifkonzert gegen Schiedsrichter Peter Sippel, der sich in einer äußerst kniffligen Szene (Peszko hatte den Ball an Vorsah vorbeigelegt und stieß dann mit dem Ghanaer zusammen) gegen einen Elfmeter entschieden hatte (43.).
1899 benötigte eine Leistungssteigerung, die nach dem Seitenwechsel jedoch ausblieb. Die Kölner präsentierten sich weiter bärenstark und bestimmten das Geschehen, nur fehlte es jetzt ein wenig an Zielstrebigkeit. Bis auf Podolskis zu ungenauen Distanzschuss brachte der FC zunächst nicht viel zustande (52.).
Zusehends zogen sich die Domstädter aber zurück und überließen den Gästen so mehr Räume. Die Kraichgauer, mittlerweile mit Obasi, konnten daraus kein Kapital schlagen und kamen nur zu zwei Fernschüssen durch Obasi (58.) und Sigurdsson (60.). Die Kölner lauerten nun verstärkt auf Konter und münzten einen davon nach 64 Minute ins 2:0 um: Eichner schickte Podolski, der in den Sechzehner eindrang, dort Starke ausguckte und vom linken Fünfereck aus vollendete. Die Entscheidung war damit gefallen, auch wenn die TSG bis zum Ende bemüht blieb. Hoffenheim fehlte es schlicht und ergreifend an geeigneten Mitteln, um die bestens organisierten Hausherren doch noch in Bedrängnis zu bringen.
Am 8. Spieltag tritt Köln samstags (18.30 Uhr) in Berlin an, Hoffenheim empfängt drei Stunden zuvor den FC Bayern München.