Endlich wieder zwischen den Pfosten bei Hannover 96: Robert Enke. picture-alliance
Kölns Trainer Zvonimir Soldo ließ die gleiche Elf beginnen, die im Pokal-Achtelfinale in Trier 3:0 gewann. Dies bedeutete gegenüber dem 0:0 in Gladbach am vergangenen Liga-Spieltag, dass Maniche und Freis die Positionen von Pezzoni und Schorch übernahmen. Personalsorgen bei Andreas Bergmann auf Seiten von Hannover 96. Zwar kehrte Nationalkeeper Enke zwischen die Pfosten zurück, doch Bruggink gesellte sich zum Lazarett der Verletzten. Im Vergleich zum 1:0-Heimsieg gegen den VfB Stuttgart ersetzte ihn Pinto, dazu kam Rausch für Sofian Chahed zum Zug.
Nach einer zehnminütiger Abtastphase hatten die Gäste aus Hannover in der 11. Minute die erste gute Torchance. Bei einem Konter tauchte Rosenthal frei vor Mondragon auf, legte den Ball aber noch einmal quer. Brecko versuchte für die Hausherren zu klären, produzierte aber eine Vorlage für Ya Konan. Dessen Direktschuss wurde von Geromel auf der Linie geklärt.
Der 11. Spieltag
Auch in der Folgezeit wirkte die Kölner Offensive behäbig und zeigte sich nicht in der Lage die gut stehende Abwehr der 96er in Verlegenheit zu bringen. Es dauerte zu lange, bis der Ball nach vorne gebracht werden konnte. Die Gäste konnten sich bequem in der Abwehr einrichten, während die Spitzen der Geißböcke in der Luft hingen.
Hannovers Aktionen gewannen mit Fortdauer der ersten Halbzeit immer mehr an Sicherheit, zunächst wollte den Gästen aber kein Tor gelingen. Balitsch scheiterte mit der bis dahin besten Möglichkeit an Mondragon, der geschickt den Winkel verkürzt hatte (33.).
Während die Kölner aber ideen- und konzeptlos weiterspielten, stellten die Hannoveraner ihr Manko in der Chancenverwertung in der 37. Minute ab. Geromel klärte eine Pinto-Flanke zu kurz, so dass Rosenthal an der Strafraumgrenze an den Ball kam. Er setzte Ya Konan ein, der den Ball prompt zum durchgestarteten Rosenthal zurückspielte. Durch diesen Doppelpass war die Kölner Defensive völlig ausgehebelt und der durchgebrochene Rosenthal ließ Mondragon keine Chance.
Der FC versuchte noch vor der Pause zu antworten und erhöhte spürbar den Druck auf die Abwehr der Niedersachsen. Bis zum Pausenpfiff reichte es für die Kölner aber nur zu einer Mini-Chance, als Enke in der 44. Minute eine Ecke erst im Nachfassen in den Griff bekam.
In die zweite Hälfte startete der 1. FC Köln mit mehr Engagement und Laufbereitschaft. Sofort wurden die Gastgeber mit einer Torchance belohnt, doch Freis verzog seinen Direktschuss nach einem tollen Maniche-Zuspiel, so dass Enke nicht eingreifen musste (47.).
Podolski übernahm jetzt mehr Verantwortung für das Spiel nach vorne und der Druck des 1. FC Köln nahm zu. Wirkliche Torgefahr verströmten die Gastgeber dabei aber nicht. Im Gegenteil: Mit Kontern blieben die Gäste deutlich gefährlicher, scheiterten jedoch wie Ya Konan (58.) und Rosenthal (66.) an Mondragon.
Dazwischen musste Enke in der 62. Minute zum ersten Mal sein Können unter Beweis stellen! Bei einem Schuss von Petit aus 18 Metern reagierte der Keeper der 96er aber glänzend.
Je näher der Schlusspfiff rückte, desto mehr investierten die Kölner ins Spiel nach vorne. Die sicher stehende Abwehr der Niedersachsen konnte die Soldo-Schützlinge aber kaum beeindrucken. Erst in der 82. Minute ging wieder ein Raunen durch das Stadion, als Ehret auf der linken Seite durchbrach, den Ball aber knapp am langen Pfosten vorbeischoß.
Hannover blieb aber mit seinen Kontern auch in den Schlußminuten gefährlicher als Köln im ganzen Spiel. In der 86. Minute spielte Stajner den gerade eingewechselten Krzynowek im Strafraum frei, doch Mondragon konnte die vorzeitige Entscheidung mit einer Faustabwehr verhindern.
In den letzten Minuten des Spiels versuchte der 1. FC Köln noch einmal alles. Soldo brachte McKenna als zusätzlichen Stürmer in die Partie, aber auch diese Anstrengungen verpufften, so dass Hannover 96 den zweiten Auswärtssieg der Saison einfahren konnte.
Am kommenden Sonntag spielt der 1. FC Köln bei der krisengeschüttelten Hertha in Berlin, während Hannover am selben Tag den HSV zum norddeutschen Derby empfängt.