Er traf als erster im Bundesligaklassiker: Piotr Trochowski. picture-alliance
Hamburgs Trainer Bruno Labbadia musste im Vergleich zum famosen 3:3 auf Schalke auf den rotgesperrten Rozehnal verzichten. Dafür rückte Boateng in die Startelf. Borussia Mönchengladbachs Coach Michael Frontzek hingegen beließ es bei der Mannschaft, die dem 1. FC Köln ein 0:0 abgetrotzt hatte.
Die Borussia begann forsch und war von Beginn an um Spielkontrolle bemüht, doch der HSV agierte exzellent in der Abwehr und stellte alle Wege zu. Nach vorne spielten die Hanseaten kontrolliert, hielten sich aber nicht allzu lange im Mittelfeld auf. Den ersten Warnschuss gab jedoch Arango für die Gladbacher ab (8.). Beide Mannschaften hatten zunächst Probleme beim finalen Pass, der hüben wie drüben den Adressaten nicht fand.
Der 11. Spieltag
Dies änderte sich aber in der 13. Minute, als Pitroipa im Strafraum auf Trochowski abtropfen ließ. Der Nationalspieler nahm den Ball direkt und bugsierte ihn sehenswert aus 13 Metern ins linke Eck. Das Tor zeigte Wirkung, die Fohlen waren sichtlich verunsichert, der Elan aus den Anfangsminuten war vollends verpufft und nach vorne ging zunächst nichts mehr. Die Hamburger spielten indes abgeklärt, hielten die Zügel dabei aber fest in der Hand. Allerdings drängten sie nicht mit letzter Konsequenz auf das nächste Tor. Bis zum Strafraum war das schön anzusehen, nur dann machte man entweder einen Haken zu viel oder passte einen Tick zu unpräzise.
Kurz vor der Pause gab's dafür die Quittung! Nach einer blitzschnellen Kombination über Bobadilla und Colautti landete der Ball bei Reus, der freie Bahn hatte. Der 20-Jährige überlistete schließlich HSV-Schlussmann Rost mit einem Lupfer ins rechte Eck und markierte damit den Pausenstand.
Zé Robertos Paukenschlag nach dem Seitenwechsel
Dich auf den Fersen: Hamburgs Jarolim im Zweikampf mit Bradley (li.). picture-alliance
Im zweiten Durchgang war demnach alles wieder offen. Dies galt aber nur für einige Sekunden: Zé Roberto trat zum Freistoß an und verwandelte nahezu perfekt aus 18 Metern (47.). Kurz darauf zog sich Boateng eine Verletzung am Sprunggelenk zu, der 21-Jährige biss jedoch auf die Zähne und machte weiter - auch aufgrund akuter Personalnot in seiner Mannschaft.
An sich hatte der HSV das Duell wieder im Griff, auch wenn die Gladbacher ihrerseits auf den neuerlichen Ausgleich drängten. Bis auf einen Kopfball von Arango, der knapp rechts vorbei ging (62.), brachten die Fohlen zunächst kaum etwas zustande. Auf der Gegenseite zwangen Berg (64.) und Jarolim (72.) Borussias Schlussmann Bailly zum Eingreifen.
Frontzek brachte mit Matmour und Friend frische Offensivkräfte und legte somit die neue Marschroute fest. Die Borussia legte noch einen Zahn zu und wurde prompt belohnt. Zuerst glich Dante bei einer Ecke per Kopf mit Urgewalt aus (76.), ehe Bobadilla ein Missverständnis zwischen Boateng und Rost nicht nutzen konnte (79.). Drei Minuten später stellten die Gäste das Spiel dann komplett auf den Kopf: Ein Zuckerpass von Arango landete bei Friend auf der rechten Seite, der sich nicht beirren ließ und präzise aus kurzer Distanz einnetzte.
Plötzlich standen die Hamburger mit leeren Händen da, folglich drängten sie nun mit aller Kraft nach vorne. Der Ex-Gladbacher Jansen, der mittlerweile gekommen war, hätte das 3:3 auch fast noch erzielt, doch sein Schuss von der Strafraumgrenze ging knapp drüber (89.).
Hamburg ist bereits am Donnerstag in der Europa League gefordert. Dann geht es vor eigenem Publikum gegen Celtic Glasgow, ehe am Sonntag darauf in der Bundesliga das Gastspiel in Hannover ansteht. Mönchengladbach dagegen ist erst am Samstag zu Hause gegen Stuttgart wieder dran.