Leicht hat es der 1. FC Köln in dieser Saison nicht. Und es deutet wenig darauf hin, dass sich daran etwas ändert. Wenn das Testspiel gegen den VfL Bochum auch deswegen vereinbart worden war, um den Spielern neben der Spielpraxis auch ein wenig Selbstvertrauen zu vermitteln, dann ging dieser Versuch beim 1:3 gegen den Zweitligisten gründlich daneben.
Zwar könnte man darauf verweisen, dass bis auf Dominick Drexler und Marius Wolf kein Akteur aus der gedachten Startelf auf dem Rasen stand. Aber dies galt ebenso für den klassentieferen Gegner, der am Ende mit sechs Eigengewächsen aus der Bochumer A-Jugend das Endergebnis auf 3:1 schraubte. Umgekehrt wird ein Schuh draus: Es drängten sich nicht wirklich Spieler aus der zweiten Reihe auf.
Jorge Meré - keine Alternative für irgendwen
Wenig klare Aktionen prägten die 90 mitunter hart umkämpften Minuten, in der beide Teams recht rustikal zu Werke gingen. Für Trainer Markus Gisdol gab es wenig verwertbare Erkenntnisse. Eine davon war, dass Julian Krahl, die Drittbesetzung im Tor, ein lautstark dirigierender und stellungssicherer Torhüter ist. Eine andere dürfte sein, dass hochveranlagte Spieler wie Jorge Meré aktuell nicht mehr als ihre Lustlosigkeit spazieren führen. So ist der Spanier und 0:1-Eigentorschütze keine Alternative für irgendwen. Immerhin lieferte Jannes Horn nach dem Wechsel ein paar Argumente dafür, dass er vorne links möglicherweise besser aufgehoben ist als in der Viererkette. Ähnlich gilt dies für Rechtsaußen Jan Thielmann, der in der zweiten Halbzeit zentral offensiv agierte und dort ein paar ordentliche Szenen hatte - unter anderem die Torvorbereitung für Marius Wolf zum 1:2-Zwischenstand.
Mit Salih Özcan, Ismail Jakobs, Sebastian Bornauw, Dimitrios Limnios, Ondrej Duda und Ellyes Skhiri fehlten sechs Stammkräfte wegen Länderspiel-Verpflichtungen, leicht angeschlagen pausierten Timo Horn und Ron-Robert Zieler (Sprunggelenk), verletzt Jonas Hector, Anthony Modeste und Sebastian Andersson.
Der zweite Anzug passt nicht
Coach Gisdol bleibt die Hoffnung, dass sie bis zum Spiel gegen Union Berlin am Sonntag in einer Woche (18 Uhr) möglichst alle fit und spielbereit sind. Der zweite Anzug, das musste er am Donnerstag sehen, passt aktuell noch nicht. Was bei einem Abstiegskandidaten allerdings auch wundern würde.