Bundesliga

Knäbel löst keine Aufbruchstimmung aus, ist aber die richtige Wahl

Kommentar zum neuen Sportvorstand auf Schalke

Knäbel löst keine Aufbruchstimmung aus, ist aber die richtige Wahl

Peter Knäbel arbeitet seit 2018 auf Schalke - und ist nun neuer Sportvorstand.

Peter Knäbel arbeitet seit 2018 auf Schalke - und ist nun neuer Sportvorstand. imago images

Die Entscheidung für Peter Knäbel ist die bestmögliche angesichts der schwierigen Umstände, unter denen sie getroffen wurde. Eine Aufbruchstimmung für die höchstwahrscheinlich anstehende erste Zweitliga-Saison seit 1991 wird sie im Umfeld nicht erzeugen, eine wichtige Weichenstellung ist sie dennoch. Der 54-Jährige ist ein kompetenter und seriöser Macher und hat sich seit der Übernahme der Geschäfte vor rund einem Monat schnell eingearbeitet und erste Ergebnisse geliefert.

Der Schalker Aufsichtsrat hat in der jüngeren Vergangenheit sicher einige Fehler gemacht, in der Episode um Ralf Rangnick war er allerdings einigermaßen unverschuldet in eine Zwickmühle geraten: Das Umfeld erwartete einen Heilsbringer, dessen Verpflichtung vermeintlich nahe schien. Die Absage Rangnicks aber fiel auf das Gremium zurück, das weder den Kontakt hergestellt hatte noch für alle der am Ende nicht passenden Rahmenbedingungen verantwortlich war.

Die Suche nach einem Nachfolger für Jochen Schneider erschwerte das zusätzlich, für alle weiteren externen Kandidaten war der gescheiterte Deal mit Rangnick gleichbedeutend mit einem Stigma als B- oder sogar C-Lösung. Knäbel kann nun dagegen mit neuem Titel, weitestgehend aber ohne diesen Malus weiterarbeiten. Der Transfer von Danny Latza als Routinier mit Schalke-Hintergrund geht in eine gute Richtung, intern finden die voranschreitenden Planungen des neuen Kaders große Zustimmung.

Eine wichtige Personalie wird Knäbel parallel dazu vorantreiben müssen, die des neuen Sportdirektors an seiner Seite. Denn in den kommenden Wochen und Monaten warten viel Arbeit auf den neuen Sportvorstand, er muss mit deutlich reduziertem Budget eine schlagkräftige Mannschaft zusammenstellen, die sofort Aussicht auf den Wiederaufstieg hat. Daran wird Knäbel gemessen werden.

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