Personal: Beide Mannschaften gegenüber den Pokalspielen mit Veränderungen. Bei Kaiserslautern rückte Ratinho für Gabriel in die Anfangsformation, beim VfB ersetzten Carnell und Adhemar die verletzten Seitz und Ganea (beide muskuläre Probleme).
Taktik: Stuttgart im bewährten System, mit der Vierer-Abwehrkette und davor Soldo und Meißner als Absicherungs-Duo, sowie drei Offensiven hinter einer einzigen Spitze. Darauf reagierte Kaiserslautern: West und Koch kümmerten sich abwechselnd um Adhemar, der sonstige Deckungsorganisator Hengen rückte ins Mittelfeld vor. Dort sollte Ramzy die Kreise von Stuttgarts Spielmacher Balakov stören. Der FCK ging trotzdem ein großes Risiko, setzte auf Ratinho als Unterstützung des Angriff-Dreigestirns Klose, Lincoln, Lokvenc.
Analyse: Kaiserslautern ging gleich Vollgas, zeigte durch immensen Einsatz wer Herr auf dem Betze ist. Belohnung des "Feuerwerks": Ratinhos Flachschuss zur Führung, nachdem Klose vorher schon allein vor Hildebrand gescheitert war. Doch der VfB fing sich relativ schnell, hielt prächtig dagegen und kam seinerseits zu erstklassigen Torchancen (vor allem durch Adhemar). So entwi- ckelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem Stuttgart immer mehr Spielanteile eroberte. Folge dessen war der verdiente Ausgleich, als Georg Koch einen Schuss Carnells nicht festhalten und Meissner abstauben konnte.
Insgesamt zeigte Stuttgart im weiteren Verlauf die bessere Spielanlage, Kaiserslautern agierte zerfahren, viele Aktionen waren auf Zufall aufgebaut. Hengen und Ratinho kamen nicht wie gewünscht als Organisatoren zum Zuge. Ganz im Gegensatz zu Balakov, der sich Ramzy des öfteren entziehen konnte und Akzente setzen konnte (wie beim 2:2). Zwischendurch hatte Lautern wieder ins Spiel gefunden, weil Lokvenc einen Stellungsfehler von Marques glänzend zum 2:1 genutzt hatte.
Fazit: Ein verdientes Remis für den VfB, der erst beste Chancen durch Adhemar nicht nutzen konnte. Youngster Kuranyi machte es am Ende besser.
Von Uli Gerke und Harald Kaiser