Huub Stevens, Trainer der krisengeschüttelten und verletzungsgeplagten Schalker, krempelte seine Mannschaft im Vergleich zur 0:2-Pleite in Athen unter der Woche gründlich um: Asamoah rückte neben Sand in die Spitze, dafür wechselte Vermant von der linken auf die rechte Außenbahn. Böhme kehrte auf der linken Seite in die Mannschaft zurück. Wilmots musste auf die Bank, Möller nahm seine Position hinter den Spitzen ein. In der Abwehr nahm Stevens Matellan raus und beließ es bei einer Dreier-Abwehrkette. Dazu kam im defensiven Mittelfeld Nemec für Kmetsch.
Auch Andy Brehme reagierte nach dem deutlichen 1:4 bei den Bayern vom vergangenen Samstag und schickte eine leicht umformierte Mannschaft auf den Rasen des Kaiserslauterer Fritz-Walter-Stadions. Basler und Djorkaeff, in München noch demonstrativ gelangweilt auf der Bank sitzend, rückten für Lincoln und Knavs in die Startaufstellung. Ramzy spielte für Knavs in der Abwehrkette. Der Slowene fehlte wegen einer Achillessehnenverletzung . Basler erhielt eine Bewährungschance im rechten Mittelfeld.
"Safety first" war das Motto des Tages auf beiden Seiten. Nach den jüngsten Niederlagen war beiden Mannschaften anzumerken, dass ihnen das Selbstvertrauen abhanden gekommen war. Obwohl sich Schalke nicht einigelte, sondern durchaus versuchte, Richtung Lauterer Tor zu spielen, war das Geschehen auf dem Rasen über weite Strecken eher als langweilig zu bezeichnen. Auch der FCK kam nicht ins Spiel, selbst der französische Weltmeister Youri Djorkaeff verhalf Lautern nicht zu spielerischer Klasse. Die wenigen Gelegenheiten, die die 40.000 Zuschauer zu sehen bekamen, gerieten oft mehr zu "Rückgaben" denn zu echten Torchancen. Sand, aber auch Klose fehlte der Mut zu einem entschlossenen Abschluss.
Erst nach rund einer Stunde intensivierten die Teams ihre Offensiv-Bemühungen. Dabei machten die Gäste den entschlosseneren und auch kombinationssicheren Eindruck. Lautern wirkte gelähmt, weder Djorkaeff noch der dann ausgewechselte Basler konnten Akzente setzen. Schalke setzte mehrere gefährliche Konterattacken, aber sowohl Asamoah, als auch Böhme oder van Kerckhoven vergaben. In den letzten Minuten war es dann ausschließlich Schalke, das versuchte, doch noch den entscheidenden Treffer zu machen. Letztlich bleibt unklar, ob den Roten Teufeln Kraft, Können oder Selbstvertrauen fehlte, um gegen die ebenfalls kriselnden Gelsenkirchener zu gewinnen.
Schlussendlich blieb es bei einem torlosen Remis, das keiner der beiden Mannschaften wirklich weiter hilft. Lautern hat in drei der letzten vier Partien nicht gewonnen, für Schalke war es im fünften Auswärtsspiel bereits der vierte Auftritt ohne eigenes Tor.
Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend